
Überraschung am Flugplatz in Stavanger: Die Flüge waren nur reserviert und nicht bestätigt. Somit sind wir auf einen Warteplatz delegiert worden, mit der Option, wenn sich noch Plätze finden, dann können wir mitfliegen. [Anmerk. Umfulana: Die Flüge waren durch die Airline bestätigt, vermutlich waren die Umstände auf eine Flugüberbuchung zurückzuführen.] Nach dem ersten Schreck sind wir trotzdem und völlig problemlos in Rom angekommen. Ein unglaublich hektischer und lebensmüder Taxifahrer hat uns mehr tot als lebendig ins Hotel gebracht;-)
Sehr laut, dreckig und lebendig hat uns Rom empfangen. Das Hotel war gepflegt, sauber mit angenehmer Atmosphäre, aber unser Zimmer mit Fenster zur Straße hat uns etwas schlucken lassen. Schlafen mit offenem Fenster – unmöglich! Die Klimaanlage hat laut gepustet und mit ihrem Windstrom das Schlafen auch nur nach guter „Betäubung“ möglich gemacht. Nach einem sehr erlebnisreichen, anstrengenden, sonnigen und aufregenden Tag in Rom mit Besichtigung vom Forum Romanum, Kolosseum, Petersdom und einem entspannten Spaziergang am Tiber und zum krönenden Abschluss der Sonnenuntergang an der Spanischen Treppe hat uns dann ohne Klimaanlage wunderbar schlafen lassen. Der nächste Tag ging mit Einkaufen und Stadtbummel schnell vorüber.
Dienstag weiter nach Vico Equense: Entspannte Fahrt mit Stopp im Kloster Montecassino. Wunderbare Landschaft, Stille, atemberaubende Aussicht und scharfer Kontrast zur Hektik in Rom. Mit Ausdauer und fast glühendem Handynavigationssystem haben wir der Empfehlung, Vomero zu besuchen, dann doch nachgegeben. Für deutsche Autofahrer mit gewisser Wertvorstellung für den fahrbaren Untersatz, ist Neapel wohl die Hölle! Auf Straßen, die gerade breit genug für ein Auto waren, trafen wir munteren Gegenverkehr und zudem tummelten sich wilde und jede Straßenverkehrsordnung permanent ignorierende Mopedfahrer von vorn, hinten, rechts und links. Ohne Schrammen sind wir auf dem Berg angekommen und in der Nähe des Klosters Certosa di San Martino war es nahezu unmöglich einen Parkplatz zu ergattern. Letztendlich hat uns ein „Parkhaus“ /Keller verschluckt. Der Platz vor dem Kloster war einfach nur abstoßend: Lärmend, nach Urin stinkend, bellende freilaufende Hunde und deren Exkremente, Dreck und Müll. Umso mehr überraschte uns nach dem Passieren der Klostertüren (12 Euro) die Ruhe, das Grün, die Sauberkeit und der fantastische Ausblick - Neapel. Unglaubliche Kontraste! Nach einer Stunde fanden wir das Auto wohlbehalten wieder. Parkgebühren (70 min = 8 Euro). Durch Neapel mit dem Auto zu fahren, ist ein Erlebnis an sich…
Gut in Vico Equense angekommen wurden wir in einem sauberen und modern anmutenden Hotel von sehr nettem Personal empfangen. Direkt am Meer, Sackgasse, dörflicher Charakter, problemloses Parkplatzfinden. Ein großzügiges Apartment mit hohen Räumen, sauber, weiß, modern und mit einem wunderbaren Panoramablick auf das Meer hat unsere Erwartungen übertroffen. Vielleicht hat das viele Weiß der Zimmer etwas Kälte ausgestrahlt, aber die warmherzige Betreuung durch das Hotelpersonal mit persönlicher Beratung und das gute und reichhaltige Frühstück kombiniert mit dem fantastischen und sommerlichen Wetter haben den Eindruck verblassen lassen. Ein Tag Amalfiküste hat uns eher abgeschreckt, als begeistert. Massentourismus, Chaos, Dreck und schlechte Infrastruktur hat die Schönheit der Natur übertüncht und einen schlechten Eindruck hinterlassen. Eine Ausnahme war Ravello und der Garten der Villa Rufolo. Dort war es wunderbar! Am Tag darauf haben uns der Vesuv, Herculaneum und Pompeji begeistert. Unglaublich aber echt anstrengend! Den Besuch auf Capri hingegen fanden wir enttäuschend, vielleicht waren die Erwartungen zu hoch? Die Empfehlung des Hotelpersonals für einen besonderen Platz zum Abendessen hat diesem Tag dann doch mit sehr positiven Endrücken enden lassen. Torre Ferano ist ein wirklich empfehlenswerter Geheimtipp (kostenloser Shuttle Service).
Am Tag darauf brachen wir zur nächsten Etappe der Reise nach Kalabrien auf. Sehr entspannte Reise mit ruhigem Verkehr und rücksichtsvollen Verkehrsteilnehmern. Der Zwischenstopp mit etwas Umweg in Morigerati hat sich sehr gelohnt. Eindrucksvolle Natur, die Ruhe und Gelassenheit der Menschen, Sauberkeit und gepflegte Anlagen haben uns die Zeit der Hektik schnell vergessen lassen. Dem Meer nach Süden folgend hat sich die Straße nahezu unendlich hingezogen, bis wir endlich in Belmonte Calabro angekommen waren. Hier ist die Zeit wirklich stehen geblieben. Hoch auf dem Berg steht ein kleines Fischerdorf, versteckt hinter den Resten einer alten Burg und den zerfallenden Gemäuern eines herrschaftlichen Anwesens. Die einfachen, aus Natursteinen gemauerten mehrstöckigen schmalen Häuser schmiegen sich an den Felsen und sind durch eng verschlungene Gassen zu erreichen. Unsere Wohnung bestand aus zwei Etagen eines liebevoll mit traditionellen Materialien sanierten Hauses. Die äußere Fassade, der Einrichtungsstil und die Einbindung in das Dorf passten perfekt zum Charakter der Landschaft.
Die große Terrasse mit der Panoramaaussicht über die kalabrischen Wälder, Täler und das Meer waren einfach unglaublich. Genauso der Service, die Gastfreundschaft, die hingebungsvolle Art und Weise der Betreuung, Bewirtung und Information über die Kultur, das Land, die Geschichte und nicht zuletzt das Essen. Wir fühlten uns nahezu in die Familie der Gastgeber aufgenommen. Unser Italienisch ist leider allzu schwach. Das hat die Kommunikation etwas gestört.
Einen Abstecher in den Nationalpark Sira war eine willkommene Abwechslung zur Küstenlandschaft. Leider hat uns etwas Regen nach dem Bestaunen der 4-600 Jahre alten Bäume schneller als geplant wieder zurück in die Unterkunft getrieben. Ein ausgiebiges Abendessen mit gutem Wein, ausführlicher Erläuterung der wohlschmeckenden Speisen in gemütlicher Atmosphäre hat uns den kommenden Abschied von Belmonte nur noch schwerer gemacht. Hier waren wir bestimmt nicht das letzte Mal!
Mit einem kurzen Halt in Scilla haben wir rasch nach Sizilien gefunden. Ohne weitere Aufenthalte sind wir direkt nach Taormina gefahren. Was für ein Schreck, als wir von der Autobahn abfuhren. Beton und monströse Hotelbauten haben uns förmlich, wie eine Mauer vom Erreichen unseres Zieles abgehalten. Der Anleitung folgend haben wir uns brav im Parkhaus einen Platz gesucht und das Hotel angerufen. 10 Minuten später waren wir auf einer Oase im Urlaubsparadies. Fantastischer Empfang auf der Dachterrasse mit Blick auf den Ätna, das Griechische Theater, die Altstadt, das Meer… Die stilvolle Einrichtung, die Ruhe und Geborgenheit mitten im pulsierenden Urlaubsparadies, fast direkt auf dem Dach des historischen Marktplatzes, dazu die Kulisse mit dem mit Neuschnee bedeckten Gipfel des Ätna – wunderschön und traumhaft. Wir haben die Terrasse mehrfach genießen dürfen und sind nicht satt geworden vom Blick und den Eindrücken. Im Gegensatz dazu hat das reichhaltige Frühstück mit der liebevollen Bewirtung und Erklärung der Speisen (viele davon selbst gemacht) durch die Wirtin uns immer gesättigt und einfach verzaubert. Ein Tag für Taormina und Umgebung und dann zum Ätna: Herrliches Wetter mit 22 Grad und strahlend blauer Himmel, rauchender Vulkan und viel Erwartung. Mit dem Auto zur Seilbahnstation, dann mit den Jeeps auf fast 3000m. Trotz blendender Sonne war es windig und eiskalt. Die Jacken hatten wir nicht umsonst eingepackt. Ein Guide hat und ein erloschenen Krater gezeigt und erklärt. Das Gefühl, doch nicht den „richtigen Vulkan“ gesehen zu haben, ist beim Blick nach oben auf den rauchenden Schlund lebhaft geworden. Die Vernunft und die Erkenntnis, dass weder die Ausrüstung noch die Zeit ausreichend dazu waren, gaben uns einen Grund um wiederzukommen;-)
Nach zwei wundervollen Tagen, hat der letzte Abend uns etwas Wehmut gebracht. Die Heimreise verlief unkompliziert. Der Mietwagenservice war professionell und das Auto unauffällig und sicher. Wie durch ein Wunder, konnten wir den Wagen auch ohne Schäden wieder abliefern.
Auf unserer Reise hatten wir viel Zeit, um an zukünftige Reisen zu denken und würden den umfassenden Service und die Erfahrung von Umfulana sehr gern wieder nutzen!
Zusammenfassend gesagt war die Urlaubsreise sehr erlebnisreich, trotzdem erholsam und voll von bleibenden Erinnerungen.
Vielen Dank!