
Auf dem Weg nach Banff konnten wir bereits den Beginn der Rockies sehen und gewöhnten uns schnell an die Freundlichkeit der Autofahrer und die recht leeren Straßen. Unsere ersten beiden Nächte verbrachten wir in Banff, von wo wir einige Unterkünfte in Banff und Canmore ansteuerten. Zwei nette Orte, nah an der Natur und schön gelegen, um die Kananaskis Region zu erkunden.
Von Banff ging die Reise nördlich nach Jasper - eine längere aber wunderhübsche Strecke mit grüner Landschaft und großem Bergpanorama. Um jede Kurve eröffnet sich eine neue, traumhafte Aussicht. Eigentlich wollten wir dem Ruhm des Lake Louise nachgehen, unser straffes Programm ließ jedoch nicht genug Zeit für die langen Wartezeiten, um zum See zu kommen, sodass wir stattdessen kurzentschlossen zum Aussichtspunkt des Peyto Lake spazierten. Hier konnte man den Blick auf den traumhaft türkisfarbigen See zwischen den Rockies genießen und auch dem Schnee näher kommen. An Gletscher, Wasserfällen und Flüssen vorbei, sind wir schließlich in Jasper angekommen. Uns fielen die vergleichsweise vielen Busse auf, jedoch hatten wir vor Allem Hunger und so genossen wir das Abendessen im netten Örtchen von Jasper. Aufgrund von Reglementierungen der Stadt, können hier viele Unterkünfte kein Frühstück anbieten. Daher besuchten wir an dieser Stelle hauptsächlich Chalets, welche unserem Konzept etwas näher kommen.
Die Reise führt uns weiter nach Clearwater: Wir hielten an der Grenze von British Columbia und Alberta, eindrucksvollen Seen, und dem höchsten Berg der kanadischen Rockies "Mount Robson". Unterwegs begegneten uns auch die ersten Bären. Gleich am Straßenrand auf einem kleinen Wiesenstück nahe dem Wald saß eine Mutter mit ihren Kleinen und genoss die Sonne und die leckeren Blümchen.
In Clearwater verbrachten wir drei Nächte in verschiedenen Unterkünften. Hier gibt es den Wells Gray Provincial Park der sowohl für kurze, als auch längere Wanderungen gut geeignet ist. Die Aussichtspunkte auf die eindrucksvollen Wasserfälle lassen sich schon nach kurzen Wegen erreichen, was uns wegen des vollen Programms sehr entgegenkam.
Die folgende Nacht verbrachten wir in der Umgebung von Bridge Lake, abseits der Touristenpfade, wo man sich voll und ganz auf die Natur einlassen kann. Direkt am See gelegen, laden der Steg zum Entspannen und die Kanus der Gastgeber zu einer kleinen Bootsfahrt ein.
Je weiter wir uns in die Kariboo Region hinein bewegen, desto näher kommen wir der Halbwüste, welche hier herrscht. Diese Landschaft, welche trotz der trockenen und sandigen Böden noch von Wäldern und Seen geziert wird, ist auch der Grund für die vielen vielen Ranches mit Pferden, welche in der Region verteilt sind. Ein eher rustikales Erlebnis, mit ebenso großer Gastfreundschaft, prägt unseren Aufenthalt und die Unterkünfte bei 100 Mile House - einer nochmal ganz anderen Landschaft, verglichen zu dem, was wir bisher auf unserer Reise gesehen haben.
Im Anschluss fuhren wir nach Pemberton in Richtung Whistler. Viele Kurven berghoch und bergab führten uns am Fraser Canyon, Seen und Wäldern vorbei. In Lillooet am Fraser River hielten wir für eine kurze Pause, schauten uns das kleine Museum der Einheimischen an und setzten uns für eine kleine Stärkung in eine kleine, künstlerische Bäckerei.
Pemberton liegt knapp 30 Minuten vor/hinter Whistler. Noch am Abend schauten wir uns den Skiort Whistler an. Zu den olympischen Winterspielen in 2010 wurde die Stadt neu gestaltet und seitdem gut gepflegt. Zwar zieht es nicht nur zum Skifahren im Winter viele Touristen nach Whistler, jedoch gibt es in der Umgebung auch Einiges zu entdecken. Wählt man eines der schönen Gästehäuser bei Pemberton hat man einen guten Ausgangspunkt für Ausflüge und kann dennoch den Touristenströmen in Whistler entkommen.
Von Whistler, an Vancouver vorbei, fahren wir dann mit der Fähre von Horseshoe Bay nach Nanaimo. Die Fährfahrt ist eine angenehme Abwechslung zwischen den langen Autofahrten und es eröffnen sich tolle Blicke auf das Meer und schließlich auf Vancouver Island, die vielseitige Insel vor Vancouver, welche wir in der kommenden Woche entdecken.
Bereits am Abend sind wir begeistert von den unglaublichen Ausblicken über die Klippen, der Nähe zu den Stränden und der Herzlichkeit der Gastgeber. Ein sehr erholsamer Ort, welcher nicht nur ein guter Zwischenstopp, sondern auch ein wunderbarer Ort zum Genießen ist.
Quer über der Insel führte unsere Reise zum Pacific Rim nach Tofino. Ein aufgeweckter Surfer-Ort, mit erstklassigen Restaurants vielen Ausflugsmöglichkeiten, wie zum Beispiel einer Bärenbeobachtung, an welcher wir ebenso teilnahmen. Mit dem Zodiak fuhren wir zwischen kleinen Vorinseln auf das Meer und beobachteten die Bären vom Boot aus. Wir sahen u.a. wieder eine Mutter mit einem Kleinen, die unter den Steinen nach Nahrung suchte. Unser Guide kennt die Umgebung und hat viele Erklärungen, Hinweise und Informationen gegeben. Der Schutz der Tiere wird berücksichtigt, der Motor frühzeitig abgeschaltet, das Paddel benutzt und das Fernglas, um die Tiere zu finden. Der dauerhafte Nieselregen trübte die Atmosphäre ein bisschen, jedoch waren wir mit dicken Anzügen warm und wasserabweisend eingepackt, sodass auch das nicht viel ausmachte und es insgesamt ein sehr schönes Erlebnis war.
Am Küsten-Nationalpark entlang führte uns der etwa 30 km lange Weg auf die andere Seite des Pacific Rim nach Ucluelet. Ucluelet ist ein bisschen kleiner und ruhiger als Tofino, hat aber ebenfalls gute Restaurants sowie schöne, künstlerische Geschäfte und Wanderwege mit wunderbaren Aussichtspunkten. Insgesamt eine schöne Abwechslung von Erholung, Ausflugszielen, Klippen, Strand, Wäldern und schönen Unterkünften.
Auf dem Weg nach Victoria, fahren wir die kurvenreiche Strecke zurück Richtung Nanaimo und durch die Cowichan Region, wo wir weitere Unterkünfte besuchten. In Victoria angekommen, bekommen wir einen ersten, abendlichen Eindruck von der viktorianischen Stadt. Auch die Gebäude sowie viele Unterkünfte sind vom viktorianischen Stil geprägt. Die Stadt ist nicht allzu groß und von einer schönen, jungen Atmosphäre durchzogen, mit Blumen und Kunstwerken geschmückt und bietet Ausflugsmöglichkeiten wie zum Beispiel Walbeobachtungen. Wir hatten in Victoria die Gelegenheit an einer solchen Tour teilzunehmen und fuhren mit dem Boot viele Kilometer in der Umgebung von Victoria. Auf amerikanischem Seegebiet hatten wir tatsächlich die Möglichkeit eine Orca-Familie zu beobachten. Außerdem hatten wir das Glück einen Buckelwal zu sehen. Die erfahrenen und informativen Guides legten aber auch Wert auf kleinere Tiere und so zeigten Sie uns unterwegs bspw. Weißkopfseeadler und Robben. Ein wirklich schönes Erlebnis.
Nicht weit von Victoria entfernt, liegen die eindrucksvollen botanischen Gärten "Butchart Gardens". Sie liegen auf der Strecke zum Fährhafen, von wo die Fähre nach Vancouver - unserer letzten Station dieser langen Reise - übersetzt. Wir treffen auf Menschen aus aller Welt, stehen inmitten von Hochhäusern und zum ersten Mal auf unserer Reise erleben wir hier richtigen Verkehr im Großstadtstil. Umrandet von Wasser, mit viel Grün und nah an der Natur ist Vancouver eine imposante Stadt. Auch der Norden von Vancouver ist gut mit der Innenstadt verbunden. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie auch Wassertaxen kommt man schnell in die Innenstadt, ist aber gleichzeitig um die Ecke von weiteren Sehenswürdigkeiten der Stadt (bspw. Capilano Suspension Bridge). Eine Rundfahrt durch die Stadt gibt einige Impressionen der verschiedenen Stadtteile, in welchen es überall verstreut auch schöne Gästehäuser, B&B's und Inns gibt.
Alles in Allem haben wir auf unserer Reise das Land sowie unsere herzlichen Gastgeber noch besser kennen lernen können. Es war schön, die unterschiedlichen Orte zu sehen und die Kultur der Menschen zu erfahren. Wir haben viele bekannte, aber auch neue Unterkünfte gesehen. Wir haben Freundschaften geschlossen und freuen uns, unsere Begeisterung für dieses vielfältige Reiseziel weiterzugeben.