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Insgesamt war es eine sehr schöne und beeindruckende Reise, die man uneingeschränkt weiter empfehlen kann.

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am Cape Point an der Südspitze der Kap-HalbinselReisebericht Südafrikareise vom 1.10.-2.11.2017

Wir hatten den Oktober als Reisezeit gewählt in der Hoffnung, dass dann im Norden die Regenzeit noch nicht begonnen hätte, man deshalb wegen der Trockenheit im Krügerpark das Wild besser sehen könnte, auch weil die Vegetation noch kahl ist, und außerdem fast keine Malaria-Gefahr existiert, und dass dann weiter im Süden schon angenehmes Frühlingswetter herrscht. Dies hat sich nur teilweise erfüllt, weil die Regenzeit im Norden dieses Jahr genau am 1.10. begonnen hat, wir also mehrfach teils kräftige Regenschauern (mit Gewittern) erlebt haben. Wir haben deshalb doch Malaria-Prophylaxe genommen während des Aufenthalts in den Wildparks im Norden, was aber im Nachhinein gesehen nicht nötig war, es gab nämlich trotz der Feuchtigkeit noch fast keine Mücken. Die Vegetation im Krügerpark war aber noch kahl, so dass man das Wild gut sehen konnte. Weiter im Süden gab es auch nicht nur schönes Frühlingswetter sondern gelegentlich auch Regen, ganz verregnet waren aber nur 1-2 Tage.

Die Infrastruktur im Land ist sehr gut. Die meisten Straßen sind asphaltiert, Hauptstraßen gut ausgebaut, Nebenstraßen haben gelegentlich Schlaglöcher. Das Tankstellennetz ist dicht, auch in kleineren Orten findet man Supermärkte (Spar), Tankstellen, Banken und Geldautomaten. Kreditkarten werden fast überall akzeptiert, in den meisten Restaurants, auch bei kleineren Einkäufen im Supermarkt und an fast allen Tankstellen, so dass man fast kein Bargeld braucht. Südafrika ist – bei unserem Umrechnungskurs (1 € = 16 Rand)— ein preisgünstiges Reiseland, das Benzin gibt es für weniger als 1 € pro Liter, in Restaurants kommt man mit weniger als 10 € für ein normales, gutes Essen aus, guten südafrikanischen Wein gibt es schon für 3-4 € die Flasche im Supermarkt.
Etwas bedrückend sind teilweise die sozialen Verhältnisse und immer noch bestehenden sozialen Unterschiede und Diskrepanzen. Überall gibt es an den Stadträndern noch die Townships und Slums mit menschenunwürdigen Behausungen (Wellblechhütten etc.) für die Schwarzen, in denen jetzt aber auch vielfach Flüchtlinge bzw. Asylanten aus anderen afrikanischen Ländern leben sollen. Auch die Verhältnisse in den Dörfern auf dem Land sind ärmlich, die Menschen leben in sehr primitiven Häusern (Kral-Rundhütten etc.) ohne fließendes Wasser, mit Toiletten außerhalb. Daneben gibt es Luxus-Villen der Weißen, manchmal mit Meerblick etc., die dann durch hohe Zäune (teilweise mit Elektrodraht) und Tore mehrfach gesichert sind, was auch schon bei – nach unserem Standard – normalen Einfamilienhäusern üblich ist, oder ganze Stadtviertel oder Siedlungen, die bewacht sind und in die die Zufahrt kontrolliert wird.

Trotz der hohen Kriminalitätsrate haben wir uns immer sicher und nie bedroht gefühlt. Etwas lästig und penetrant waren manchmal Bettler oder Schwarze, die an Touristen-Attraktionen ungefragt den Weg zeigen oder führen oder auch nur über die Straße helfen oder beim Einparken einwinken und dafür Trinkgeld haben wollten.

Nach der Ankunft am Flughafen Johannesburg mussten wir uns in Geduld üben. Zuerst mussten wir bei der Pass- und Einreisekontrolle über eine Stunde Schlange stehen. Dann dauerte es bei Avis Südafrika noch länger, an die 3 Stunden vom Anstellen am Ende der Schlange (von ca. 7 Parteien vor uns) bis zur Entgegennahme des Mietwagens. Die Organisationsabläufe bei Avis lassen zumindest in Johannesburg sehr zu wünschen übrig.

1.-3.10.: Pretoria, Guest House
Das Quartier in Pretoria war sehr gut, das Frühstück ausgezeichnet, die deutsch sprechende Gastgeberin sehr freundlich. Wir haben in Pretoria, wo die Jacaranda-Bäume in voller Blüte standen, die Union Buildings (Regierungs- und Präsidentensitz von Südafrika) besichtigt mit schönem Blick über die ganze Stadt und einer Statue von Nelson Mandela davor, sowie im Zentrum den zentralen Platz Church Square mit dem Standbild von Paul Kruger und dem Ou Raadsaal, dem (früheren) Parlamentsgebäude der Südafrikanischen Republik bzw. der Provinz Transvaal, außerdem (am Vormittag des 3. Tages) das Voortrekker-Denkmal. Es erinnert an den großen Treck, auf den sich nach der britischen Annexion der Kap-Kolonie ab ca. 1835 viele (niederländisch-stämmige) Buren begaben, um neues Siedlungsgebiet im Landesinneren zu suchen, und an die dabei auszutragenden Schlachten und Kämpfe, u.a. die „Schlacht am Blood River“ von 1838, bei der eine kleine Buren-Truppe ein zahlenmäßig weit überlegenes Zulu-Heer besiegte. Das Denkmal steht auf einer Anhöhe und bietet eine schöne Aussicht auf die Stadt Pretoria; am Hang zu Füßen des Denkmals grasten ein paar Antilopen.
Für den 2. Tag hatten wir eine geführte Soweto-Tour gebucht mit Besuch des Apartheid-Museum in Johannesburg, des Fußball-(FNB-)Stadions (Soccer City), der (modernen, katholischen) Kirche „Regina Mundi“, in der bei Rassenunruhen 1976 Tausende schwarzer Jugendlicher Zuflucht gesucht hatten und von der Polizei beschossen wurden, das Hector Pieterson Memorial and Museum, das an einen bei den erwähnten Unruhen von der Polizei erschossenen schwarzen Jugendlichen erinnert, und das Nelson-Mandela-Haus, ein kleines Backstein-Haus, in dem Nelson Mandela von 1946 bis 1962 wohnte. Die Tour konzentrierte sich auf das Problem der Apartheid und den Freiheitskampf gegen die Apartheid, informierte aber nur wenig über aktuelle soziale Probleme in Soweto und anderen Townships. Die Führer gaben sich selbst keine große Mühe, brachten uns nur zu den erwähnten Punkten, erklärten selbst fast gar nichts, sondern organisierten allenfalls einen Führer an den besuchten Punkten. Einen Eindruck von Soweto, wo es immer noch Slum-Siedlungen gibt neben Siedlungen von einfachen kleinen Häusern bis zu besseren Wohnvierteln, bekamen wir nur beim Vorbeifahren ohne Erklärungen oder Erläuterungen seitens der Führung.

3.-5.10. Sabie, Country House
Unser 2. Etappenziel und Quartier erreichten wir am Nachmittag des 3.10. bei Nebel in den Bergen nach gut 4-stündiger und 300 km langer Fahrt und wurden von unseren holländischen Gastgebern Riana und Ane sehr freundlich empfangen. Auf ihre Empfehlung hin hatten wir im Zentrum im Restaurant „Wild Fig Tree“ ein sehr gutes Dinner; es gab gute Wild- und Fischgerichte, u.a. Kudu-Filet. Das Frühstück war nicht ganz so gut wie in Pretoria, aber in Ordnung. Am 4.10. fuhren wir bei gutem Wetter über Graskop zur Panoramaroute und dort sehr schöne Aussichtspunkte an mit Wasserfällen und beeindruckenden Schluchten, nämlich die Bourke’s Luck Potholes und den Three Rondavels Aussichtspunkt in den Blyde River Canyon. Bei der von Einheimischen mitten in der Wildnis im Freien betriebenen „Boskombuis“ am Treur River legten wir eine Lunch-Pause ein. Anschließend besichtigten wir die Wasserfälle „Berlin Falls“ und die Aussichtspunkte „God’s Window“ und Pinnacle Rock. Es war eine sehr schöne Tour und ein sehr schöner Tag. Am nächsten Morgen sahen wir an der Panoramaroute noch die Mac Mac Falls und fuhren dann ohne weiteren Stopp über Bushbuckridge zum Orpen Gate des Kruger Nationalparks.

5.-9.10. Krüger Nationalpark, Olifants Camp und Pretoriuskop Camp
Die 4 Tage Aufenthalt im Krüger Nationalpark waren zweifellos einer der Höhepunkte der ganzen Reise. Untergebracht waren wir 2 Tage im Olifants Rest Camp etwa in der Mitte des Parks und 2 Tage in Pretoriuskop im bergigen Süden des Krüger-Parks. Sowohl bei der Anfahrt vom Orpen Gate zum Olifants Camp als auch bei der Rundfahrt zwischen Olifants und Letaba Camp am nächsten Tag, und auch bei der Weiterfahrt (von 200 km) vom Olifants zum Pretorius Camp (am 7.10.) und bei der Rundfahrt am 4. Tag im Bereich zwischen Pretoriuskop und Berg-en-Dal sahen wir jede Menge afrikanisches Großwild: Giraffen, Impalas, große Herden von Wasserbüffeln, Paviane, viele Elefanten (einzelne und Herden), Gnus, Zebras, Kudus, Nilpferde, Wasserböcke, relativ viele (mindestens 8) Nashörner, Meerkatzen, Warzenschweine, einen Schabracken-Schakal, eine Hyäne am Wasserloch liegen, eine junge Tüpfelhyäne, eine Sumpfmanguste, an Vögeln einen Sattelstorch, Straußen, Perlhühner, eine schwarze Teichralle (common moorhen), ein Kaptriel, mehrere Rot- und Gelbschnabeltokos (red-billed und yellow-billed hornbill), Geier, einen Fischadler, ferner Echsen und Schildkröten. Insgesamt drei Mal wurden wir durch Ansammlungen von Fahrzeugen darauf aufmerksam, dass etwas Besonderes zu sehen sein müsste. Zweimal waren es Löwen, die beim ersten Mal, wenn man es wusste, ganz weit entfernt auf einem Hügel und nur mit dem Fernglas auszumachen waren und auf unseren Fotos (trotz Heranzoomens) nur unscharf und schemenhaft zu erkennen sind, und beim zweiten Mal konnte man eine Löwin ganz weit entfernt (nur mit dem Fernglas zu erkennen) einmal den Kopf aus dem gleichfarbigen hohen, gelben Gras herausstrecken sehen. Etwas näher – aber immer noch relativ weit entfernt – kamen wir einem Leopard, der auf einer Astgabel im Baum lag. Man konnte auch deutlich sehen, dass er eine Beute bei sich hatte, es hing ein größeres Stück Fleisch vom Baum herab.
Die Unterbringung (ein Rundbungalow mit eigener Dusche und WC und Veranda davor) war sowohl im Olifants als auch im Pretoriuskop Camp in Ordnung. Die Restaurants, auf die man ja angewiesen ist, weil man nach 18 Uhr das Camp nicht mehr verlassen darf, waren allerdings in beiden Camps nicht besonders gut. Das Haupt-Restaurant im Olifants Camp schloss schon um 18 Uhr, weil ihm von der Park-Verwaltung der Strom abgestellt worden war, weil der Restaurant-Pächter mit den Pacht-Zahlungen in Verzug war. Es gab aber ein neues kleineres Restaurant, das an der Aussichtsterrasse auf den Olifants River servierte und bis 22 Uhr geöffnet hatte, aber nur eine sehr kleine Speisekarte mit wenig Auswahl hatte. Wegen des fehlenden Stroms („the kitchen is dark“) gab es Frühstück auch erst ab 8 Uhr. Im Pretoriuskop Camp gab es als Restaurant nur ein „Wimpy“, d.h. ein Schnellrestaurant im MacDonalds-Stil.

9.-10.10. Game Reserve in Swasiland
Am nächsten Morgen verließen wir den Kruger-Park durch das Malelane Gate, kamen durch die fruchtbare Ebene hinter dem Crocodile River, wo Zuckerrohr angebaut wird, und schließlich nach Swasiland. Wir kamen an der Hauptstadt Malelane vorbei und hielten am kleinen, sehr überschaubaren Swazi-National-Museum mit alten Krals etc. kurz an. Um 16 Uhr waren wir am Sammelpunkt des Mkhaya Game Reserve und wurden mit einem Allrad-Fahrzeug abgeholt. Unser Wagen wurde in der Nähe eines Farmhauses geparkt, dann ging es weiter mit dem Jeep zum mitten im Busch gelegenen Camp. Sowohl auf der Fahrt ins Camp als auch auf einer Pirschfahrt am frühen Morgen des nächsten Tage als auch bei der Rückfahrt zu unserem Auto am nächsten Vormittag sahen wir einiges an Wild, u.a. eine Giraffe, ein Krokodil, ein Nilpferd, Nyala-Antilopen und mehrere Nashörner. Untergebracht waren wir in offenen, strohgedeckten Rundhütten, so dass man quasi im Freien schlief, aber überdacht. Abendessen gab es auch im Freien, es gab aber nur die Auswahl zwischen Beef und Fish, während wir im Wildpark eventuell auch Wildgerichte erwartet hätten. Die Nacht unter dem Moskito-Netz, umgeben von Geräuschen des Urwalds, verlief geruhsamer als erwartet.

10.-12.10. River Lodge im Manyoni Private Game Reserve
Am 10.10. erreichten wir kurz nach Mittag unser nächstes Ziel, die Rhino River Lodge im Manyoni Private Game Reserve. Hier waren wir sehr komfortabel mit Vollpension untergebracht, das Personal, insbesondere die Führerin und Fahrerin der Pirschfahrten, war sehr bemüht, freundlich und zuvorkommend. Die Mahlzeiten waren sehr gut bis gut, die Auswahl beim Dinner (Beef oder Chicken) etwas enttäuschend. Wir nahmen an insgesamt 4 Pirschfahrten teil am Nachmittag des 10.10., frühen Morgen und späten Nachmittag des 11.10. und zum Abschluss am frühen Morgen des 12.10. Bei den ersten beiden Pirschfahrten sahen wir (mit Ausnahme von einigen Giraffen, Nyala-Böcken und Warzenschweinen, die auch schon in der Umgebung der Lodge zu sehen waren, und einem hübschen bunten Vogel, einem little bee-eater) kaum Wild. Bei der Pirschfahrt am späten Nachmittag des 2. Tages sollte eine Löwin mit Jungen aufgespürt werden. Wir kamen ihr nach relativ langer Anfahrt (in den Norden des Wildparks) und einigem Warten und Suchen auch recht nahe und bemerkten sie am Geruch, sahen aber nicht viel, weil sie sich hinter einem Gebüsch versteckt hielt; nur der Kopf schaute wenige Male kurz heraus und eine Pfote, als sie sich hinlegte. Bei der letzten Pirschfahrt am frühen Morgen des 12.10. sahen wir nochmals Nyalas und Giraffen (bei einer großen Impala-Herde) und schließlich einige Nashörner, die in diesem Park die Hörner beschnitten bekommen, um sie für Wilderer unattraktiv zu machen. Nach dem Frühstück verließen wir dann die Rhino River Lodge. Was die Wild-Sichtungen betrifft, war der Aufenthalt dort nicht besonders lohnend.

12.-14.10.: St. Lucia, Guest House
Bei der Weiterfahrt Richtung Süden entschlossen wir uns spontan noch zu einem Abstecher in den Hluhluwe-Nationalpark. Hier gab es relativ viel Wild zu sehen, nämlich große Herden von Wasserbüffeln , Nashörner, Warzenschweine, Nyalas und 2 Elefanten. Leider hatten wir keine Zeit mehr für den 2. Teil des Parks (Umfolozi Game Reserve) jenseits der Straße R618. Als wir auf dieser Straße den Park verließen, kam uns mitten auf der Straße ein Elefant entgegen.
Unser Quartier in St. Lucia, das Guest House, hatte einen schönen Garten angrenzend an einen Naturpark, in dem kleine Duiker-Antilopen grasten. Essen gab es an beiden Abenden im Ocean Basket im Ortszentrum. Auf einer Bootstour am 13.10. vormittags auf den Wetlands Narrows, die das Meer mit dem Lake St. Lucia verbinden, kamen wir großen Gruppen von Nilpferden sehr nahe und sahen am Ufer hübsche gelbe Webervögel an ihren Nestern, ein Krokodil, einen Wasserbüffel und einen Riesenfischer (giant kingfisher), eine Eisvogelart. Am Nachmittag fuhren wir bei schlechtem Wetter in den iSimangaliso-Wetlands Park bis zum Cape Vidal. Wir sahen einen woolly-necked stork (Wollhalsstorch), einen Fischadler, Zebras, Duiker und einen schwarzen Ibis. Als wir dann am späteren Abend beim Wein auf der Terrasse unseres Quartiers saßen, tauchte auf einmal direkt hinter dem niedrigen Gartenzaun ein Nilpferd auf und graste dort. Nilpferde brauchen tagsüber das Wasser, weil es ihnen an Land zu warm wird und ihre Haut nicht austrocknen darf. Erst in der Dämmerung oder bei Dunkelheit gehen sie an Land grasen, und bei St. Lucia kommen sie dabei vielfach auch in den Ort.

14.-16.10. Salt Rock, Gästehaus
Nach einem guten Frühstück machten wir zunächst noch einen kurzen Spaziergang auf einem Boardwalk am Strand von St. Lucia und sahen ein weiteres Krokodil. Dann fuhren wir weiter nach Süden nach Salt Rock an der Küste, ca. 40 km nördlich von Durban. Unterwegs machten wir kurze Wanderungen durch Mangrovenwälder zur Küste und durch den Raphia Palmen-Hain im Umlalazi Nature Reserve. Das Quartier Petite Provence in Salt Rock war sehr geschmackvoll eingerichtet und schön gelegen mit einem schönen Garten. Zum Essen fuhren wir zum Simbithi Country Club im benachbarten Küstenort Shakas Rock. Tags darauf (Sonntag, der 15.10.) erkundeten wir einige hübsche Küsten- und Strandabschnitte bei Salt Rock und Shakas Rock. Es war uns zu windig und die Brandung zu stark, um an den schönen Stränden schwimmen zu gehen. Aber ansonsten gab es dort nicht viel zu tun oder zu sehen, so dass sich der Aufenthalt in Salt Rock – trotz der schönen Unterkunft – letztlich nicht sonderlich gelohnt hat.

16.-18.10. Hermannsburg, Gästehaus
Am Montag, dem 16.10., fuhren wir zunächst nach Eshowe, wo es in einem befestigten Fort, das die Briten während des Zulu-Krieges 1879 errichtet hatten, ein Zulu-Museum gibt. Dieses war klein und überschaubar, und wenn man es nicht gesehen hätte, hätte man auch nicht viel verpasst. Wir unternahmen auch noch eine kurze Wanderung über einen Baumwipfelpfad nahe bei Eshowe. Dann ging es weiter durchs Zulu-Land, und wir bekamen einen Eindruck vom Zulu-Leben in relativ ärmlichen Rundhütten auf dem Lande. Wir kamen an einem vornehm wirkenden Anwesen vorbei mit luxuriös aussehenden Häusern, aber im Zulu-Stil als Rundhütten erbaut. Später erfuhren wir, dass dieses Anwesen dem südafrikanischen Präsidenten Zuma gehört. Später gab es gute Aussichten auf die markante Bergkuppe Kranskop. Im gleichnamigen Ort schauten wir uns ein wenig das etwas chaotisch wirkende Treiben der Einheimischen an den Marktständen und Geschäften an. Von da war es nicht mehr weit nach Hermannsburg in unser Quartier Morgentau, wo wir sehr herzlich von unserer Gastgeberin Quanta empfangen wurden. Haus und Garten sind sehr schön und geschmackvoll eingerichtet bzw. angelegt. Die Beköstigung (Dinner und Frühstück) war hervorragend, auch vom Arrangement her. Am 17.10. stand eine Führung durch Hermannsburg und das Zulu-Land der Umgebung auf dem Programm. Wir besuchten die deutschen Schule von Hermannsburg sowie beim Ort Kranskop einen privat mit sehr bescheidenen Mitteln betriebenen Zulu-Kindergarten, fuhren zu einem guten Aussichtspunkt auf den Berg Kranskop und besuchten auf dem Land in einer armseligen, abgelegenen Rundhütte eine Töpferin, die uns ihr Kunsthandwerk demonstrierte, ganz ohne Hilfsmittel Keramikgefäße aus Ton zu formen und zu verzieren. Am nächsten Morgen besuchten wir noch das Museum im früheren Missionshaus von Hermannsburg und die (evangelische) Peter-Paul-Kirche.

18.-20.10. Südliche Drakensberge, Himeville, Country Hotel, Sanipass
Auf der Fahrt von Hermannsburg nach Himeville sahen wir die Howick Wasserfälle ein paar Kilometer nordwestlich von Pietermaritzburg. Unser nächstes Quartier Moorcraft Manor Country Hotel war wieder sehr schön gelegen in einer weitläufigen Grünanlage mit Blick auf einen kleinen See und die Drakensberge im Westen, so dass wir einen schönen Sonnenuntergang sahen. Am nächsten Morgen wurden wir mit einem Allrad-Fahrzeug abgeholt zu einer Tour in die Drakensberge und über den Sanipass hinauf nach Lesotho. Es ging atemberaubend steil bergauf auf abenteuerlicher Piste, weshalb die Route nur mit Allradfahrzeugen zu bewältigen ist. Unterwegs gab es immer wieder grandiose Ausblicke auf die Berge, z.B. das Massiv „Zwölf Apostel“, und zurück ins Tal. Oben angekommen besuchten wir in Lesotho eine kleine, aus sehr ärmlichen Rundhütten bestehende Siedlung. Landschaftlich war diese Sanipass-Tour ein weiteres Highlight der ganzen Reise; wir hatten aber auch großes Glück mit dem Wetter. Während es am Vortag noch diesig in den Drakensbergen zu sein schien, war an dem Tag unserer Tour nur strahlender Sonnenschein.

20.10.-22.10. Port St. Johns, River Bungalows
Am nächsten Morgen war es so trübe, dass man die Drakensberge gar nicht mehr sah vom Quartier aus. Deshalb hielt sich unser Bedauern, dass wir nicht länger bleiben konnten und dort noch Wanderungen z.B. zu einer der Höhlen mit Felszeichnungen hätten machen können, auch in Grenzen. Auf der längeren Fahrt an die „Wild Coast“ hielten wir einmal kurz in Kokstad und besichtigten die dortige Kirche. Als wir uns Port St. Johns näherten, hatten wir schöne Aussichten auf die Mündung des Mzimvubu-Flusses, der sich dort zwischen 2 Bergen den Durchbruch zum Meer sucht. Unser Quartier Umngazi River Bungalows lag sehr schön an der Küste, allerdings weit abseits; es war nur über eine 12 km lange Pistenstraße von der Hauptstraße aus in ½-stündiger Fahrt zu erreichen, in das Luftlinie nur 10 km entfernte Port St. Johns brauchte man daher mit dem Auto fast eine Stunde. Dort fuhren wir am nächsten Tag einen Aussichtspunkt auf der Höhe oberhalb der Stadt an, von wo aus man das Flusstal, die Mündung und das Meer sehen konnte. Anschließend machten wir eine kurze Wanderung an der Küste entlang zu einem Leuchtturm. Zum Gap and Blow Hole an einem ins Meer hinausragenden Felsen, wo das Wasser in ein enges Loch im Felsen eindringt und dann durch eine Art Schornstein hoch spritzen soll, kamen wir nicht, weil uns die Zuwegung zu steil und gefährlich zu sein schien. Die Strände von Port St. Johns waren am Samstagnachmittag von Einheimischen überlaufen, die meisten hörten laute Musik vom Autoradio her und grillten. Die Bulolo Water Falls fanden wir nicht, und der Besuch des Silaka Nature Reserve und zugehörigen Strandes war auch nicht überwältigend; wir sahen aber einen sehr hübschen Eisvogel, einen Brown-hooded Kingfisher (Braunkopfliest). Zurück im Quartier gab es am Samstag zum Dinner ein Fisch-Buffet, darunter schmackhafter Hummer, und nach dem Dinner eine Tanz-Vorführung der Belegschaft.

22.-24.10.: Chintsa East
Bei der Weiterfahrt Richtung East London sahen wir an der Hauptstraße in Mthata in zwei Palmen je eine große Brutkolonie des schwarz-weißen „Heiligen Ibis“ und von weißen Reihern. Wir machten einen Abstecher nach Coffee Bay an der Küste, in dessen Nähe sich im Meer ein schöner Fels mit natürlicher Brücke befindet, der „Hole in the Wall“ genannt wird. Dieser Abstecher an die Küste nahm allerdings sehr viel Zeit in Anspruch, weswegen wir an unserem nächsten Quartier in Chintsa East erst im Dunkeln ankamen.
Am nächsten Tag gab es eine kurze Wanderung am Strand und längs des Ufers eines dort mündenden Flusses bei Gonubie und einen kurzen Stadtrundgang in East London, wo das Rathaus besonders sehenswert war. Wir besuchten auch das Mpongo Private Game Reserve etwa 50 km nördlich von East London. Hier sahen wir Löwen, allerdings in einem eingezäunten Gehege. Bei der Rundfahrt durch das Reservat gab es keine Beschilderung und auch keine anderen Besucher, so dass wir befürchteten, den Ausgang nicht wieder zu finden. Wir fuhren schließlich auf dem gleichen Weg zurück, wie wir gekommen waren. Im Park sahen wir u.a. nochmals eine Giraffe, einen Strauß und einen Buntbock.
Vor dem Ausschecken und der Abreise am folgenden Tag hatten wir zunächst noch Besuch von einer Meerkatze in unserem Zimmer, die durch das schräg gestellte Badezimmerfester eingestiegen war und auf dem gleichen Weg blitzartig wieder verschwand. Dann machten wir noch einen Spaziergang am schönen Strand von Chintsa East direkt unterhalb unseres Quartiers.

24.-26.10. Addo, Guest House, Addo Elephant Park
Bei der Weiterfahrt auf der N2 Richtung Addo legten wir in Grahamstown eine Pause ein mit Stadtrundgang. Es ist eine hübsche Stadt mit einigen schönen alten Häusern, u.a. Rathaus und anglikanische Kathedrale. Am späten Nachmittag bezogen wir unser Quartier, das wieder von einem herrlich blühenden Garten umgeben war, in Addo. Abendessen gab es im Restaurant „Africanos Country Estate“, was wir aber wegen extrem langer Wartezeit nicht weiter empfehlen können.
Am Mittwoch, dem 25.10., stand der Addo Elephant Park auf unserem Programm. Wir fuhren den ganzen Tag im Park herum und sahen wieder viele Tiere: Elefanten, Kudus, Wasserbüffel, Warzenschweine, Strauße, Zebras, ganz in der Ferne nochmals ein Rhino und auch eine Elenantilope. Eine Gruppe von Löwen, die sich am Carols Rest Wasserloch aufgehalten haben sollen, haben wir leider nicht gesehen, obwohl wir mehrfach an diesem Wasserloch vorbei gefahren sind. An diesem Abend gingen wir im Lenmore Restaurant bei Addo essen, wo es nicht so lange Wartezeiten wie am Vorabend gab.

26.-28.10. Garden Route, Knysna, Lodge
Bei der Weiterfahrt Richtung Garden Route hatten wir ab dem späten Vormittag starken Regen und Temperaturen von maximal 15°. Wir hielten kurz an der Paul-Sauer-Bridge, um bei Regen einen Blick in die beeindruckend schmale und tiefe Schlucht des Storms River und auf die diese überspannende Brücke zu werfen. Auch den kurzen Rundweg zum „Big Tree“ und anderen bemerkenswert großen Gelbholzbäumen im Tsitsikamma-Nationalpark machten wir trotz des starken Regens. Am späten Nachmittag erreichten wir unser Tagesziel Knysna und unser Quartier, die Fish Eagle Lodge, die vor kurzem ein aus Leipzig stammender Deutscher mit seiner tschechischen Partnerin übernommen und modernisiert hat und die einer Zerstörung durch einen verheerenden Waldbrand im Juni 2017 nur knapp entkommen war. Zum Dinner suchten wir uns ein Restaurant in dem großen Komplex „34 Degrees South“, einem Shopping- und Restaurant-Komplex am Hafen von Knysna. Auch der nächste Vormittag war noch total verregnet, so dass wir erst am frühen Nachmittag zum East Head fuhren, der zusammen mit dem gegenüberliegenden West Head den schmalen Durchlass vom Indischen Ozean in die Lagune von Knysna begrenzt und wo es einige schöne Ausblicke aufs Meer, die Lagune und den gegenüber liegenden West Head gab. Dann fuhren wir ein Stück die N2 zurück nach Osten und machten am „Garden of Eden“ genannten Punkt der Garden Route den board walk durch den Regenwald. Eine weitere kurze Wanderung gab es an der Robberg Halbinsel bei Plettenberg Bay. Für die große Rundwanderung um diese Halbinsel, bei der man auch an einer Robbenkolonie vorbei kommen soll, reichte leider die Zeit nicht mehr. Bei der Rückfahrt nach Knysna hielten wir kurz an den Townships am Ostrand der Stadt an, wo teilweise menschenunwürdig aussehende, aber bewohnte Hütten stehen. In Knysna selbst sahen wir noch einiges von den erwähnten verheerenden Waldbränden vom Juni, sowohl verkohlte Bäume und abgebrannte Waldabschnitte als auch zerstörte Häuser, bei denen zum Teil der Wiederaufbau gerade begann. Dinner gab es diesmal in einem anderen Restaurant beim „34 Degrees South“, wo zur Abwechslung auch mal Wildgerichte (Kudu-, Impala- und Zebra-Filet) auf der Speisekarte standen.

28.-29.10. Swellendam, Hermanus, Pringle Bay
Bei der Weiterfahrt auf der Garden Route nach Westen hielten wir kurz an zwei Aussichtspunkten auf Buchten am Indischen Ozean und besuchten die kleine Stadt Swellendam mit schönen alten Häusern im kap-holländischen Stil. In der Nähe besuchten wir den kleinen Bontebok-Nationalpark, in dem wir Buntböcke aber nur in großer Entfernung sahen. In Hermanus hatten wir am Gearing’s Point nahe dem Zentrum einen schönen Überblick über die Bucht aufs Meer, wo tatsächlich ein paar Wale auszumachen waren, allerdings relativ weit entfernt. Man sah gelegentlich einen spout, ein Planschen und eine Flosse bzw. einen Rücken aus dem Meer herausragen. Nach einer weiteren knappen Stunde Fahrt erreichten wir unser Quartier in Pringle Bay, einem sehr ruhig und einsam gelegenen kleinen Ort am Ende der Ostseite der False Bay. Unser Quartier war wieder sehr schön gelegen und komfortabel. Am nächsten Morgen gingen wir dort zunächst an den schönen Strand hinunter, sahen in der Ferne noch etwas im Dunst die Kap-Halbinsel auf der anderen Seite der False Bay und konnten auch den Tafelberg schon ausmachen. Dann fuhren wir zurück ein Stück nach Osten nach Betty’s Bay, wo es neben unzähligen afrikanischen Pinguinen Klippschliefer mit Jungen und Kormorane zu sehen gab, danach noch einmal zurück nach Hermanus, um dort an verschiedenen Aussichtspunkten nochmals nach Walen Ausschau zu halten. Wir sahen auch wieder einige, allerdings wieder sehr weit entfernt von unserem Aussichtspunkt.

29.10.-2.11. Kapstadt und Umgebung, Hotel
Am Nachmittag des 29.10. fuhren wir am Ostufer der False Bay entlang, wo es nochmals schöne Aussichtspunkte gab, dann kamen wir wieder auf die Autobahn N2 und auf dieser nach Kapstadt ins Zentrum. Wir nahmen eine Abfahrt zu früh, orientierten uns aber schnell und fanden unser Quartier im Malaienviertel Bo-Kaap. Von unserem Zimmer aus hatten wir schöne Ausblicke auf den Signal Hill, den (ca. 600 m hohen) Lion’s Head und die bunten Häuser von Bo-Kaap. Zum Essen gingen wir zu Fuß ins Restaurant „Marco’s African Place“. Am späteren Abend hörten wir Blasmusik am Ende unserer Straße, und es formierte sich ein Zug, der die Rose Street mit Musik und Tanzeinlagen entlang zog. Es erinnerte an einen kleinen Karnevalsumzug, und es war tatsächlich eine Probe für den Kaapse klopse’ oder Cape Town Minstrel Carnival am 2. Januar, der zurückgeht auf die Tradition der nachträglichen Neujahrsfeiern der in der holländischen Kap-Kolonie gehaltenen Sklaven.
Weil am Montag, dem 30.10. morgens an der Talstation der Seilbahn auf den Tafelberg bereits so lange Schlangen standen, fuhren wir zuerst ans Kap der guten Hoffnung. Bei der Fahrt längs der Westküste der Kap-Halbinsel gab es einige landschaftlich sehr schöne Streckenabschnitte insbesondere am Chapman’s Peak Drive, einer spektakulären Küstenstraße unmittelbar zwischen dem Meer und steilen Felswänden. Wir fuhren zunächst den Cape Point an, wanderten zu einigen Aussichtspunkten auf die Spitze der Halbinsel und stiegen zum Leuchtturm hinauf. Anschließend fuhren wir noch zum eigentlichen Cape of Good Hope; bei der Anfahrt sahen wir ein Straußenpaar und Antilopen, vermutlich Elenantilopen. Am Nachmittag waren die Schlangen an der Tafelberg-Seilbahn deutlich kürzer, nach einer halben Stunde Wartezeit waren wir an der Kabine und fuhren mit der sich drehenden Gondel hinauf, wo wir gegen 17 Uhr ankamen und die grandiosen Aussichten in alle Richtungen auf Kapstadt und Umgebung genossen.
Am nächsten Tag stand die Stadtbesichtigung von Kapstadt auf dem Programm. Wir gingen zu Fuß zum Greenmarket Square und an der Slave Lodge und am Parlamentsgebäude vorbei zum Company’s Garden, einer sehr hübschen Parkanlage mit tollen Blicken auf den Tafelberg. Danach gingen wir hinüber zum Castle of Good Hope und sahen im Vorbeigehen das Rathaus von Kapstadt und das alte Koopman’s-de-Wet-Haus. Um die Mittagszeit gingen wir durch unser Bo-Kaap-Viertel und danach zur Waterfront von Kapstadt, wo in einem restaurierten Werft- und Hafenviertel rund um die beiden historischen Becken des alten Hafens jetzt auch Restaurants und sonstige Freizeit- und Unterhaltungseinrichtungen entstanden sind. Uns fiel ein markantes, modernes Gebäude auf, bei dem auf einem einfachen alten Beton-Unterbau der neunstöckige Aufbau eines alten Speichers (früher Getreidesilo) mit viel Glas umgebaut wurde und wo seit September 2017 das Zeitz Museum of Contemporary African Art (MOCAA)untergebracht ist, was von dem deutschen Kunstsammler, Manager und Industriellen (früherer Chef von Puma) Jochen Zeitz initiiert wurde. Es hatte aber am Dienstag seinen Ruhetag.
Am Mittwoch, dem 1. November, besuchten wir Stellenbosch, die zweitälteste Stadt Südafrikas etwa 50 km östlich von Kapstadt. Dies ist eine sehr hübsche, saubere und angenehme Stadt mit einigen alten Häusern und Kirchen im kap-holländischen Stil. Auch das Weingut Blaauwklippen am Stadtrand von Stellenbosch wurde noch aufgesucht und zwei Flaschen Malbec-Rotwein gekauft, die sehr gut geschmeckt haben. Danach besuchten wir noch den Botanischen Garten Kirstenbosch, der landschaftlich sehr schön am Fuße des Tafelbergs liegt und im südafrikanischen Frühling durch seine Blütenpracht beeindruckte. Wir bewunderten insbesondere den Proteengarten und sahen ein paar sehr hübsche bunte kleine Vögel, u.a. einen Hainan-Nektarvogel (Honigsauger) und einen Grünastrild (oder Schwarzbäckchen, englisch: swee waxbill), welcher zur Familie der Prachtfinken gehört.
Am Donnerstag, dem 2. November besuchten wir am Vormittag das erwähnte MOCAA an der Waterfront. Der Bau beeindruckte auch von Innen. Bei der Kunst gab es Ausstellungsstücke, mit denen wir nicht viel anfangen konnten. Es gab aber auch einige beeindruckende Werke, z.B. die Darstellung, wie kleine Boote der Afrikaner großen Dreimaster-Kriegsschiffen der europäischen Eroberer gegenüberstehen und wie später dann schwarze Sklaven in Ketten auf europäische Schiffe geführt werden, oder die Collage „Abuse of Power“, die aktuelle afrikanische Potentaten wie Mugabe, die sich zu Diktatoren entwickelt haben, zum Gegenstand hat. Am Nachmittag fuhren wir zum Flughafen. Der Flug ging relativ pünktlich los und wir hatten kurz nach dem Abflug vom Flugzeug aus noch einen sehr schönen Blick auf die Kap-Halbinsel, um die der Flieger einmal herumflog, ehe er den Kurs nach Norden wechselte.

Insgesamt war es eine sehr schöne und beeindruckende Reise, die man uneingeschränkt weiter empfehlen kann. Vielleicht war es ein wenig viel Autofahren, wir haben in den 32 Tagen 6200 km zurückgelegt, und andere Aktivitäten wie Wandern sind wohl etwas zu kurz gekommen. Die absoluten Highlights, die man nicht vermissen sollte, waren die Panoramaroute mit Aussichtspunkten (Blyde River Canyon) in den nördlichen Drakensbergen, natürlich der Krüger-Nationalpark (als Top-Event), der Hluhluwe-Nationalpark, St. Lucia mit dem angrenzenden Wetlands Park, die Sanipass-Tour und die südlichen Drakensberge, der Addo Elephants Park und natürlich Kapstadt und Umgebung. Im Nachhinein gesehen hätte man weglassen können die Rhino River Lodge, Salt Rock und auch Chintsa East bei East London. Dafür hätte man vielleicht noch ein bis zwei Tage mehr im Krüger-Park verbringen können, auch eine Übernachtung im Hluhluwe-Nationalpark einplanen können und je einen Tag länger in den südlichen und den nördlichen Drakensbergen bleiben können.

Es gab noch ein Nachspiel in Form einer Auseinandersetzung mit der Autovermietung Avis Südafrika. Diese durften noch Gebühren für die Einwegmiete (weil der Mietwagen in Johannesburg angenommen und in Kapstadt zurückgegeben wurde), die Genehmigung zur Einreise nach Swaziland und für (automatisch erfasste) Mautgebühren in der Umgebung von Johannesburg/Pretoria von der Kreditkarte abbuchen. Die Belastung fiel dann aber deutlich höher aus als erwartet. Eine Rückfrage bei Umfulana ergab, dass offenbar noch Mietwagenkosten für weitere Tage berechnet wurden, das würde bei Avis Südafrika öfters passieren, wenn die Mietdauer länger als 30 Tage beträgt; Umfulana würde das umgehend reklamieren. Dann hörten wir wochenlang nichts mehr und haben auch selbst per Email direkt bei Avis Südafrika reklamiert. Wir erhielten endlich eine Abrechnung, aus der hervorging, dass tatsächlich 2 Extratage Mietkosten in Rechnung gestellt worden waren. Unser Protest (mit Vorlage des eingescannten Vouchers), dass dies ungerechtfertigt sei, weil auch für diese 2 Tage der Wagen gebucht und schon bezahlt war, blieb unbeantwortet. Statt einer Rückerstattung bekamen wir weitere Belastungen auf der Kreditkarte, die völlig unverständlich waren. Umfulana vertröstete uns damit, aus ihrer Erfahrung mit Avis Südafrika könnten sie versichern, dass noch alle Reklamationen zur Zufriedenstellung ihrer Kunden erledigt worden seien, auch wenn es manchmal etwas länger dauerte, es wäre Geduld und Beharrlichkeit erforderlich. Schließlich kam über Umfulana eine korrigierte Abrechnung, wonach wir ca. 1900 Rand zurück erstattet bekommen sollten, was dann auch am 18.12.2017 geschah. Auf die ungerechtfertigten weiteren Abbuchungen ging aber niemand von Avis in den Email-Antworten ein. Wir hatten gegen diese weiteren Abbuchungen dann auch schon bei der Kreditkartengesellschaft Widerspruch eingelegt und um Stornierung bzw. Rückbuchung gebeten. Schließlich erhielten wir am 5.1.2018 mehrere Gutschriften von Avis, bei denen die Beträge der einzelnen Positionen überhaupt nicht mit der Höhe der zusätzlichen Abbuchungen übereinstimmten, die in der Summe aber unsere Rückforderung sogar überstiegen. Deshalb ist die Affäre mit Avis letztlich nicht zu unseren Ungunsten ausgegangen. Die Angelegenheit zeigt aber unserer Meinung nach, dass auch bei renommierten internationalen Firmen wie Avis in Südafrika hinsichtlich von Buchhaltung und Organisation etc. noch nicht (oder nicht mehr) alles so läuft, wie man es eigentlich erwarten sollte.

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