Reisekurzbericht - Von Windhoek nach Kapstadt 23.12.2016 – 08.01.2017
Eine Reise voller neuer Eindrücke und Überraschungen - es hat uns wirklich sehr gut gefallen. Uns war nicht bewusst wie unterschiedlich Wüste und Einöde sein können.
Der Start in Windhoek war bei uns durch das Weihnachtsfest mit der Familie geprägt und daher nicht repräsentativ für andere Gäste. Windhoek hat touristisch relativ wenig zu bieten. Ganz interessant fanden wir den Besuch eines Frauenprojektes im Township Katutura: PENDUKA. Auch der Besuch eines Marktes in Katutura wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Um Windhoek gibt es mehrere Gästefarmen, die gutes Essen und einen Pool zu bieten haben. Die Rückfahrt wird dann i.d.R. zu einem kleinen Game Drive mit Giraffen, versch. Antilopen, Pavianen, Warzenschweinen und Vögeln.
Von Windhoek ging es dann ab Rehoboth auf die Piste Richtung Sesriem. Die Dünen in Soususvlei bei Sonnenaufgang sind ´ne Wucht. Wir hatten eine geführte Tour bei der Lodge (Desert Homestead) gebucht und wurden mit schönen Eindrücken belohnt (Tiere und viel Wissenswertes Drumherum) und mit einem außergewöhnlichen Picknick verwöhnt. Auch den Abendausritt mit Sundowner können wir sehr empfehlen. Und dann erst der Sternenhimmel - unbeschreiblich.
Die Unterkunft in Aus hat uns sehr überrascht - mit so viel Platz und Individualität hatten wir nicht gerechnet. Das Braai-und Frühstückspaket sollte man unbedingt nehmen um das Gefühl der Einsamkeit richtig auskosten zu können. Das Haus ist riesengroß und wunderschön. Von dort aus haben wir einen Ausflug nach Lüderitz gemacht und die frische Meeresbrise genossen. Am Wasser gab es viel zu entdecken: Flamingos und Delphine hautnah und etwas entfernt waren auch Seehunde auszumachen.
Und zu Sylvester dann die architektonisch völlig andere Richtung: modern und sehr stilsicher in der Lodge am Canyon Rand. Leider wurde es immer heißer (ca. 42°C), so dass wir keine Muße zu einer Tour in den Canyon hatten. Aber in der frischen Morgenbrise konnten wir eine kleine 2-stündige Wanderung am Rand des Canyons unternehmen. Der Sylvesterabend wurde durch das Inhaberpaar mit einer wunderbaren Ansprache eingeläutet und die ganze Belegschaft hat mit Tanz und Gesang zum Gelingen des Abends beigetragen. Aus allen Kontinenten hatten Menschen den beschwerlichen Weg zur Lodge gefunden - eine kleine ausgewählte Gemeinschaft.
Und wenn wir geglaubt hatten uns mittlerweile an die Hitze angepasst zu haben, dann wurden wir am Orange River eines besseren belehrt. Das Thermometer stieg auf 45°C und dazu kam ein Sandsturm und dann etwas Regen, der aber leider keine Abkühlung brachte. Der Aufenthalt war ausschließlich in der Hütte oder im klimatisierten Restaurant möglich. Da beides nicht sonderlich einladend war, beschlossen wir unseren Reiseplan zu ändern und nach einer Übernachtung weiter zu fahren. Dies war auch problemlos möglich, da wir telefonisch unsere Übernachtung in den Cedarbergen um einen Tag vorziehen konnten und durch Umfulana bei der Spontanbuchung in Kapstadt super unterstützt wurden.
Die Fahrt über die Grenze nach Südafrika war unproblematisch und die ersten Eindrücke zeigten uns schon wie sehr Namibia durch die Jahrzehntelange Unterdrückung von Südafrika in der wirtschaftlichen Entwicklung hinterher hinkt; die Infrastruktur in Südafrika ist deutlich besser ausgebaut. Und ganz allmählich ändert sich die Landschaft – ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem schafft Raum für Wein und Obstanbau.
In Clanwilliem erhielten wir durch die Änderung der Reiseplanung ein ganzes Haus im kapholländischen Stil für uns, dass wir aber nur für eine Nacht in Anspruch nahmen. Unsere „Hausmutter“ gab uns gute Tipps für eine kleine Wanderung in den Cedarbergen. Mit dieser bezaubernden Landschaft hatten wir nicht gerechnet. Die kurze Wanderung von 2 Stunden führte uns durch eine einsame Landschaft mit Felsmalereinen. Und im Anschluss gab es in einem Bistro im Stadtkern ein wunderbares Abendessen. Ein gelungener Tag trotz 600 km Autofahrt.
Am nächsten Tag ging es dann wieder weiter: Unser Ziel war Langebaan und der West Coast National Park. Langebaan wirkte auf uns nicht sonderlich attraktiv, aber der Park zog uns magisch an. Schon von weitem ist die türkisblaue Lagune zu erkennen und die Anzahl der Flamingos erhöht sich. Der Park ist mit vier Bird Hides ausgestattet, die teilweise in die Lagune hineinreichen. Leider war es sehr stürmisch, so dass wir außer ein paar Flamingos, Ibissen und Brachvögeln nicht viel sehen konnten. Aber die Landschaft und die frische Meeresluft waren schön. Die Fahrt durch den Park erinnert an einen Aufenthalt auf einer bekannten nordfriesischen Insel.
Und am Abend erreichten wir dann Kapstadt!!! Welche eine Überraschung im Rouge on Rose. Das war eine wirkliche Entdeckung – inmitten des neuen Innviertels Bo-Kaap (Achtung Gentrifizierung droht!). Das Hotel ist super und unser Zimmer war modern und sehr stilsicher eingerichtet. Wir hatten mal wieder viel Raum und wunderbare Ausblicke auf die bunten Häuser der gegenüberliegenden Häuserzeilen. Die Besitzer des Hauses sind unwahrscheinlich freundlich, unkompliziert und total engagiert. Die letzten beiden Nächte in der Villa Lutzi waren dann Kontrastprogramm: in einem guten Viertel in einem schönen Garten, betrieben von deutschstämmigen Südafrikanern / Namibianern. Wir hatten ein großes Zimmer mit Blick auf die Innenstadt und den Tafelberg. Das Viertel ist so ruhig und wohlsituiert, dass uns ein Raubüberfall (zum Glück erst am letzten Abend) vor dem Gästehaus aus der trügerischen Sicherheit gerissen hat. Südafrika ist ein Land mit einer hohen Kriminalitätsrate. Dies sollte man bei guter Laune und Sonnenschein nie vergessen und sein Verhalten dementsprechend anpassen.
Ja und dann ging´s los! Kapstadt ist immer wieder toll und hat einiges zu bieten und nach insgesamt fünf Tagen hatten wir immer noch das Gefühl nur einen Bruchteil gesehen zu haben, dabei waren wir nicht zum ersten Mal da. Die Kap-Halbinsel und der Besuch der Pinguinkollonie in Simons Town sind für uns immer ein Muss. Und dieses Mal waren wir auch mit diesen niedlichen Tieren zusammen im Wasser. Natürlich haben wir auch Bo-Kaap erkundet und konnten gar nicht aufhören die bunten Häuserzeilen zu fotografieren. Da wir bei unserem letzten Besuch schon den Tafelberg und Stellenbosch besucht hatten, hatten wir nun Zeit für den botanischen Garten in Kirstenbosch und das Weingut Groot Constantia. Beides war schön, aber nicht mitreißend. Und am Abend dann zum Sonnenuntergang an die Waterfront, flanieren, in einem der vielen Restaurants gut Essen und Trinken. So kann man einen Urlaubstag gut ausklingen lassen.
Was uns völlig berührt hat und auch noch lange nachschwingen wird war der Besuch eines Restaurants im Township Langa: Mnzansi. Erst vor Ort erfuhren wir, dass es bei tripadviser auf Platz 1 der Restaurants in der Innenstadt steht: https://www.tripadvisor.de/Restaurant_Review-g312659-d5996581-Reviews-Mzansi-Cape_Town_Central_Western_Cape.html. Wir können einen Besuch nur empfehlen – das Essen ist lecker. Es gibt Musik und gemeinsamen Tanz aber das größte ist die Ansprache von der Restaurantbetreiberin zu ihrer eigenen Geschichte, die natürlich eng mit der Apartheit gestern und den Auswirkungen heute verknüpft ist. Ihre Rede ist druckreif, schlau und sehr berührend.
Das war mit Sicherheit nicht unsere letzte Afrikareise!
Eine Reise voller neuer Eindrücke und Überraschungen - es hat uns wirklich sehr gut gefallen. Uns war nicht bewusst wie unterschiedlich Wüste und Einöde sein können.
Der Start in Windhoek war bei uns durch das Weihnachtsfest mit der Familie geprägt und daher nicht repräsentativ für andere Gäste. Windhoek hat touristisch relativ wenig zu bieten. Ganz interessant fanden wir den Besuch eines Frauenprojektes im Township Katutura: PENDUKA. Auch der Besuch eines Marktes in Katutura wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Um Windhoek gibt es mehrere Gästefarmen, die gutes Essen und einen Pool zu bieten haben. Die Rückfahrt wird dann i.d.R. zu einem kleinen Game Drive mit Giraffen, versch. Antilopen, Pavianen, Warzenschweinen und Vögeln.
Von Windhoek ging es dann ab Rehoboth auf die Piste Richtung Sesriem. Die Dünen in Soususvlei bei Sonnenaufgang sind ´ne Wucht. Wir hatten eine geführte Tour bei der Lodge (Desert Homestead) gebucht und wurden mit schönen Eindrücken belohnt (Tiere und viel Wissenswertes Drumherum) und mit einem außergewöhnlichen Picknick verwöhnt. Auch den Abendausritt mit Sundowner können wir sehr empfehlen. Und dann erst der Sternenhimmel - unbeschreiblich.
Die Unterkunft in Aus hat uns sehr überrascht - mit so viel Platz und Individualität hatten wir nicht gerechnet. Das Braai-und Frühstückspaket sollte man unbedingt nehmen um das Gefühl der Einsamkeit richtig auskosten zu können. Das Haus ist riesengroß und wunderschön. Von dort aus haben wir einen Ausflug nach Lüderitz gemacht und die frische Meeresbrise genossen. Am Wasser gab es viel zu entdecken: Flamingos und Delphine hautnah und etwas entfernt waren auch Seehunde auszumachen.
Und zu Sylvester dann die architektonisch völlig andere Richtung: modern und sehr stilsicher in der Lodge am Canyon Rand. Leider wurde es immer heißer (ca. 42°C), so dass wir keine Muße zu einer Tour in den Canyon hatten. Aber in der frischen Morgenbrise konnten wir eine kleine 2-stündige Wanderung am Rand des Canyons unternehmen. Der Sylvesterabend wurde durch das Inhaberpaar mit einer wunderbaren Ansprache eingeläutet und die ganze Belegschaft hat mit Tanz und Gesang zum Gelingen des Abends beigetragen. Aus allen Kontinenten hatten Menschen den beschwerlichen Weg zur Lodge gefunden - eine kleine ausgewählte Gemeinschaft.
Und wenn wir geglaubt hatten uns mittlerweile an die Hitze angepasst zu haben, dann wurden wir am Orange River eines besseren belehrt. Das Thermometer stieg auf 45°C und dazu kam ein Sandsturm und dann etwas Regen, der aber leider keine Abkühlung brachte. Der Aufenthalt war ausschließlich in der Hütte oder im klimatisierten Restaurant möglich. Da beides nicht sonderlich einladend war, beschlossen wir unseren Reiseplan zu ändern und nach einer Übernachtung weiter zu fahren. Dies war auch problemlos möglich, da wir telefonisch unsere Übernachtung in den Cedarbergen um einen Tag vorziehen konnten und durch Umfulana bei der Spontanbuchung in Kapstadt super unterstützt wurden.
Die Fahrt über die Grenze nach Südafrika war unproblematisch und die ersten Eindrücke zeigten uns schon wie sehr Namibia durch die Jahrzehntelange Unterdrückung von Südafrika in der wirtschaftlichen Entwicklung hinterher hinkt; die Infrastruktur in Südafrika ist deutlich besser ausgebaut. Und ganz allmählich ändert sich die Landschaft – ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem schafft Raum für Wein und Obstanbau.
In Clanwilliem erhielten wir durch die Änderung der Reiseplanung ein ganzes Haus im kapholländischen Stil für uns, dass wir aber nur für eine Nacht in Anspruch nahmen. Unsere „Hausmutter“ gab uns gute Tipps für eine kleine Wanderung in den Cedarbergen. Mit dieser bezaubernden Landschaft hatten wir nicht gerechnet. Die kurze Wanderung von 2 Stunden führte uns durch eine einsame Landschaft mit Felsmalereinen. Und im Anschluss gab es in einem Bistro im Stadtkern ein wunderbares Abendessen. Ein gelungener Tag trotz 600 km Autofahrt.
Am nächsten Tag ging es dann wieder weiter: Unser Ziel war Langebaan und der West Coast National Park. Langebaan wirkte auf uns nicht sonderlich attraktiv, aber der Park zog uns magisch an. Schon von weitem ist die türkisblaue Lagune zu erkennen und die Anzahl der Flamingos erhöht sich. Der Park ist mit vier Bird Hides ausgestattet, die teilweise in die Lagune hineinreichen. Leider war es sehr stürmisch, so dass wir außer ein paar Flamingos, Ibissen und Brachvögeln nicht viel sehen konnten. Aber die Landschaft und die frische Meeresluft waren schön. Die Fahrt durch den Park erinnert an einen Aufenthalt auf einer bekannten nordfriesischen Insel.
Und am Abend erreichten wir dann Kapstadt!!! Welche eine Überraschung im Rouge on Rose. Das war eine wirkliche Entdeckung – inmitten des neuen Innviertels Bo-Kaap (Achtung Gentrifizierung droht!). Das Hotel ist super und unser Zimmer war modern und sehr stilsicher eingerichtet. Wir hatten mal wieder viel Raum und wunderbare Ausblicke auf die bunten Häuser der gegenüberliegenden Häuserzeilen. Die Besitzer des Hauses sind unwahrscheinlich freundlich, unkompliziert und total engagiert. Die letzten beiden Nächte in der Villa Lutzi waren dann Kontrastprogramm: in einem guten Viertel in einem schönen Garten, betrieben von deutschstämmigen Südafrikanern / Namibianern. Wir hatten ein großes Zimmer mit Blick auf die Innenstadt und den Tafelberg. Das Viertel ist so ruhig und wohlsituiert, dass uns ein Raubüberfall (zum Glück erst am letzten Abend) vor dem Gästehaus aus der trügerischen Sicherheit gerissen hat. Südafrika ist ein Land mit einer hohen Kriminalitätsrate. Dies sollte man bei guter Laune und Sonnenschein nie vergessen und sein Verhalten dementsprechend anpassen.
Ja und dann ging´s los! Kapstadt ist immer wieder toll und hat einiges zu bieten und nach insgesamt fünf Tagen hatten wir immer noch das Gefühl nur einen Bruchteil gesehen zu haben, dabei waren wir nicht zum ersten Mal da. Die Kap-Halbinsel und der Besuch der Pinguinkollonie in Simons Town sind für uns immer ein Muss. Und dieses Mal waren wir auch mit diesen niedlichen Tieren zusammen im Wasser. Natürlich haben wir auch Bo-Kaap erkundet und konnten gar nicht aufhören die bunten Häuserzeilen zu fotografieren. Da wir bei unserem letzten Besuch schon den Tafelberg und Stellenbosch besucht hatten, hatten wir nun Zeit für den botanischen Garten in Kirstenbosch und das Weingut Groot Constantia. Beides war schön, aber nicht mitreißend. Und am Abend dann zum Sonnenuntergang an die Waterfront, flanieren, in einem der vielen Restaurants gut Essen und Trinken. So kann man einen Urlaubstag gut ausklingen lassen.
Was uns völlig berührt hat und auch noch lange nachschwingen wird war der Besuch eines Restaurants im Township Langa: Mnzansi. Erst vor Ort erfuhren wir, dass es bei tripadviser auf Platz 1 der Restaurants in der Innenstadt steht: https://www.tripadvisor.de/Restaurant_Review-g312659-d5996581-Reviews-Mzansi-Cape_Town_Central_Western_Cape.html. Wir können einen Besuch nur empfehlen – das Essen ist lecker. Es gibt Musik und gemeinsamen Tanz aber das größte ist die Ansprache von der Restaurantbetreiberin zu ihrer eigenen Geschichte, die natürlich eng mit der Apartheit gestern und den Auswirkungen heute verknüpft ist. Ihre Rede ist druckreif, schlau und sehr berührend.
Das war mit Sicherheit nicht unsere letzte Afrikareise!