"This is India!"
Da wir die Berichte anderer Reisender immer mit großem Interesse gelesen haben, wollen wir diesmal selbst unsere Eindrücke der Reise nach Delhi, Agra und durch Rajasthan kurz schildern. Wir sind vom 28.10. bis 12.11.2016 gereist. Die Beratung und Betreuung im Vorfeld durch Frau Wixforth war hervorragend. Die Reise gibt einen guten Einblick in das Leben in den Großstädten und auf dem Land. Durch den Wechsel zwischen Stadt und Land ist die Reise nicht mit reinen Besichtigungen überfrachtet und es bleibt Zeit Indien zu spüren und zu erleben. Die Organisation der Reise vor Ort war sehr gut, was auch an der sehr zuverlässigen lokalen Partnerorganisation lag. Bis auf ein Mittagessen auf der Fahrt nach Ramathra hat alles perfekt und auf die Minute pünktlich geklappt.
Mit Air India sind wir zunächst nach Delhi geflogen und waren 2 Nächte im Homestay. Es war ein guter Ort, die Indienreise zu beginnen, sehr persönlich und wir wurden zur privaten Diwali-Feier (Neujahrsfest) mit Familie und den anderen Gästen eingeladen. Hierdurch erhielten wir einen ganz besonderen Einblick in das indische Leben. Die Führungen durch den deutschsprachigen Führer waren gut. Am Tag nach Diwali verließen wir Delhi im Smog nach Agra.
Das war im Nachhinein ein perfektes timing, da es nach Diwali zu einem anhaltenden Smog kam, aufgrund dessen unter anderem 3 Tage die Schule ausfallen musste und die Diwali-Ferien verlängert wurden. Ganz wesentlich wurde der Smog durch das unglaubliche Dauerfeuerwerk zu Diwali der 17 Mio. Einwohner ausgelöst. Delhi sollte man also nach Diwali eher meiden.
In Agra blieben wir 1 Nacht im Trident Hotel, von dem wir uns nicht viel erwartet hatten, das aber durchaus empfohlen werden kann. Die deutschsprachige Führung durch das Rote Fort war etwas "auswendiggelernt" und die Stadtführung bestand nur aus einer Rikscha-Fahrt und einem Gang durch das Gedränge. Es war aber dennoch sehr, sehr beeindruckend an den Gegenden der auf der Straße lebenden vorbei zu kommen und die unverwechselbaren Gerüche von Exkrementen und Verwesung in den Straßen zu riechen und die Geräuschkulisse der Stadt zu erleben. Bettler waren dabei wie auch auf der gesamten Reise kein Problem. Am nächsten Morgen haben wir das Taj Mahal besichtigt. Wir waren sehr früh (5.30 Uhr) und warteten vorne in der Schlange und gehörten zu den ersten, die mit Sonnenaufgang um 6.30 Uhr eingelassen wurden. Dadurch konnten wir noch einige klassische Fotos ohne große Menschenmassen machen und einen Eindruck des imposanten Bauwerks bekommen. Fazit: Unbedingt möglichst früh aufstehen, lieber etwas warten und anstehen, dann aber das Taj Mahal vor dem großen Ansturm genießen. Nach dem Frühstück ging es zur Besichtigung des Palasts von Fatehpur Sikri und anschließend auf eine lange, anstrengende Fahrt nach Ramathra.
Das Fort war eine Oase der Ruhe und ein guter Kontrast zu den Städten. Die erste Reizüberflutung durch das hektische Leben in Delhi und Agra sowie den indischen Straßenverkehr konnte hier wieder abgebaut werden.
Der Rundgang durch das naheliegende Dorf am nächsten Tag mit seinen sehr freundlichen Bewohnern war ein sehr schönes Erlebnis und eine ganz andere Indienerfahrung.
Die nächste Station war der Ranthambore Nationalpark mit 2 Übernachtungen. Nachdem der erste Gamedrive am Nachmittag nach der Ankunft aufgrund des Geländes zwar sehr anstrengend war, aber ohne Tigerkontakt blieb, hatten wir große Bedenken, ob es richtig war nach Ranthambore zu kommen. Die Cottages waren gut ausgestattet, aber dem Ganzen fehlte etwas die besondere Atmosphäre. Am nächsten Tag wurden wir allerdings durch insgesamt 6 Begegnungen mit Tigern und sogar einem Leoparden entschädigt.
Für uns hat sich der Aufenthalt in Ranthambore daher mehr als gelohnt. Wir haben allerdings auch andere Reisende getroffen, die keinen Tiger gesehen haben und daher nicht so begeistert waren. Die Station Ranthambore ist toll, wenn man Tiger sieht, birgt also ein gewisses Risiko.
Von dort ging es weiter nach Jaipur. Außerplanmäßig hat der Fahrer am Stadtrand von Jaipur am "Affentempel" gestoppt und für uns eine Tour mit dem "Monkeymaster" organisiert, bei der wir die Affen füttern konnten und außergewöhliche Fotos und Videos mit den ungefährlichen Affen machen konnten. Außerdem konnten wir die nicht ganz so touristischen Tempelanlagen besichtigen. Mitten in der Stadt liegt das palastähnliche Haveli. Unser Zimmer über 2 Etagen war auf den ersten Blick beeindruckend.
Allerdings war die Klimaanlage aufgrund der Lärmentwicklung und des starken Luftzugs nicht zu gebrauchen und das Zimmer daher nachts sehr warm. Frische Luft gab es in der lauten Stadt durch die Autos und Mofas, das Verbrennen von Müll und das anhaltende Zünden von Feuerwerkskörpern anlässlich des Diwali-Fests nicht, so dass wir bei offenen Fenster bzw. Tür nicht sonderlich gut geschlafen haben. Ein Stadtspaziergang auf eigene Faust am ersten Nachmittag war problemlos machbar. Abends wurde im schönen Innenhof das Abendessen serviert. Der nächste Tag begann mit einem Fotostopp beim Palast der Winde und einer sehr interessanten Führung durch das Fort Amber, anschließend den Stadtpalast und die Sternwarte. Der deutschsprachige Führer war diesmal sehr gut und er konnte einen guten Eindruck der Zeit der Maharadschas vermitteln. Empfehlenswert zum besseren Verständnis ist auch das Buch "Erinnerungen einer Prinzessin" von Gayatri Devi, der 3. Frau des vorletzten Maharadschas von Jaipur. Am Spätnachmittag stand ein Ausflug in die Umgebung von Jaipur mit einem Elefantenritt und anschließendem Abendessen auf dem Programm. Der Elefantenritt war etwas weniger touristisch als beispielsweise am Fort Amber und das Ambiente erinnerte beim Abendessen eher an die englische Kolonialzeit, insgesamt aber durchaus empfehlenswert.
Am nächsten Morgen wurden wir von unserem Fahrer nach Sagar gebracht. Wir haben schon in anderen Berichten gelesen, dass diese Station ein besonderer Höhepunkt der Reise war und auch uns hat es hier besonders gut gefallen. Die Lage am See und die nette und immer aufmerksame Betreuung durch die Besitzer sind besonders hervorzuheben. Die Zelte sind sehr luxuriös und stehen gemauerten Unterkünften in nichts nach. Die Wanderung um den See mit Vogelbeobachtung und der morgendliche Ausflug auf die Farm und ins Dorf gaben ein gutes Bild von funktionierendem Leben auf dem Land in Rajasthan. Auch der Unterschied zu dem Dorf in Ramathra war sehr interessant, beide Dörfer und Führungen sind nicht zu vergleichen oder austauschbar. Das Essen war zudem eindeutig das Beste auf unserer Reise und immer mit lokalen Spezialitäten verfeinert. Besondere Empfehlung ist, sich den "Wake-up Tea" ans Bett bringen zu lassen und dann im Bett liegend den Sonnenaufgang zu genießen!
Von Sagar ging es nach 2 Übernachtungen weiter nach Jodhpur. Das Hotel Villas war ordentlich, der Pool sauber und das Restaurant gut.
Die deutschsprachige Führung durch das Mehrangarh-Fort war in Ordnung, auch wenn der Guide tatsächlich häufig auf sein Handy schaute, wie in einem anderen Bericht zu lesen war. Wie alle Reiseführer versuchte auch er uns in ein (mutmaßlich überteuertes) Geschäft zur lotsen. Da wir tatsächlich noch etwas kaufen wollten und inzwischen Preise und Stoffqualitäten kannten, war die Empfehlung diesmal die richtige für uns. Wir haben daher tatsächlich einiges gekauft, was sonst für Designerlabels hergestellt wurde. Auch Richard Gere kaufte dort ein. Dieses Verkaufsargument hat der junge Besitzer anhand von Artikeln in westlichen Zeitschriften und Fotos über ihn und sein Geschäft stolz belegen konnte. Danach haben wir auch noch einige Gewürze in einem "seriös" erscheinenden und sicher teuerem Geschäft gekauft - wir waren trotzdem sehr zufrieden.
Am nächsten Tag fuhren wir nach Udaipur und besichtigten den Ranakpur-Tempel auf dem Weg. Das Programm in Udaipur haben wir aus Zeitgründen im Vergleich zum ursprünglichen Angebot etwas umgestellt. Unmittelbar bei Ankunft haben wir zunächst eine Bootsfahrt um den See gemacht, was ein sehr schönes Erlebnis in der Sonne am Spätnachmittag war. Danach ging es ins Hotel auf dem Berg mit Blick auf Stadt und See. Unser initial gebuchtes und wahrscheinlich auch sehr schönes Hotel am See wollte uns 2 Wochen vor der Reise nicht mehr als Gast, weil sie alle Zimmer für eine große Hochzeit brauchten. Das Hotel ist sehr zu enpfehlen und hat sich für uns besonders große Mühe gegeben, da Frau Wixforth netter Weise das Hotel informiert hatte, dass die Reise anlässlich unserer Silberhochzeit war. Wir erhielten ein Upgrade für das beste Zimmer des Hauses und einen speziellen Glückwunschkuchen. Das Essen eines klassischen Thali auf der Terrasse kann unbedingt empfohlen werden. Die Besichtigung des Stadtpalasts und des Hindutempels am nächsten Vormittag haben sich doch noch einmal wirklich gelohnt, obwohl wir glaubten, eigentlich genug Forts, Tempel und Paläste gesehen zu haben. Am späten Vormittag ging es zu Flughafen und mit Jetair nach Delhi. Für Udaipur lohnt es sich aber sicher 2 Nächte einzuplanen.
In Delhi blieben wir bis zu unserem Weiterflug nach Deutschland im Radisson Blu Hotel, einem guten Businesshotel in Flughafennähe. Ein Aufenthalt an der "frischen Luft", z.B. zum Schwimmen im Außenpool war aufgrund des Smogs leider nicht möglich und ein Besuch der Sehenswürdigkeiten von Delhi hätte jetzt nur einen sehr geringen Spaßfaktor gehabt. Entgegen der ursprünglichen Empfehlung von Frau Wixforth wollten wir das Abendessen lieber auswärts in einem netten Restaurant einnehmen, da es ja unser letzter Abend in Indien war. Das reservierte Olive Restaurant war ein für indische Verhältnisse recht authentisches italienisches Restaurant mit guter Pizza. Störend war eine sehr laute und unruhige Party junger Inder im Innenhof, wobei wir dadurch auch einen Blick auf die junge, wohlhabende indische Generation werfen konnten. Das eigentliche Erlebnis war allerdings die Fahrt hin und zurück, die jeweils 1 Stunde länger als geplant dauerte und das Chaos allen bisherigen Stadtverkehrs weit übertraf. Am nächsten Morgen ging es dann über Frankfurt wieder nach Hause.
Etwas beeinträchtigt waren die letzten Tage unserer Reise durch die Währungsreform, die uns wie alle Inder völlig unvorbereitet traf. Ohne Vorankündigung waren alle 500 und 1000 Rupienscheine wertlos und wurden nicht mehr angenommen. Ziel dieser "Nacht- und Nebelaktion" war der Kampf gegen Schwarzgeld, Falschgeld und Steuerhinterziehung. Etwas unverständlich fanden wir, dass die Touristen im Land dabei nicht fair behandelt wurden.
Nahezu unser gesamtes Bargeld in Rupien war plötzlich wertlos und konnte vor unserer Abreise auch nirgends in neue Rupien oder Euro getauscht. Wenn die Botschaft in Deutschland nicht noch eine Lösung anbietet, kann das Geld einfach weggeworfen werden. Kleinere Einkäufe auf Märkten oder Basaren waren dadurch auch nicht mehr möglich und das öffentliche Leben stand weitgehend still, da auch die Inder selbst kein Bargeld außer den ganz kleinen Scheinen mehr hatten. Wie die Bevölkerung mit der Situation umging, war allerdings interessant zu beobachten.
Neben Frau Wixforth, Herrn Singh von Travel in Delhi muss zum Schluss unser Fahrer Mohandir besonders lobend erwähnt werden. Er hat uns immer das Gefühl vermittelt, dass uns mit ihm nichts passieren kann und außerdem hat er uns hervorragend durch den indischen Verkehr gebracht, der für uns tatsächlich gewöhnungsbedürftig war, obwohl wir schon einiges gesehen haben.
Nicht vergessen werden wir das Lachen unseres Fahrers, wenn es wieder eine besonders skuril wirkende Verkehrssituation gab und er nur sagte: "... this is India!"
Anmerkung von Umfulana zur Währungsreform: der Ministerpräsident Narendra Modi hat diese als Akt gegen das kusierende Schwarzgeld und der Korruption einberufen. Für die Monate Dezember 2016 und Januar 2017 wird empfohlen bei Ankunft am Flughafen das meiste Geld zu tauschen. Weiterhin können pro Tag INR 6.000 mit der Kredikarte gezogen werden. Trinkgelder können in USD gegeben werden. USD können bei der Hausbank bestellt werden.
Da wir die Berichte anderer Reisender immer mit großem Interesse gelesen haben, wollen wir diesmal selbst unsere Eindrücke der Reise nach Delhi, Agra und durch Rajasthan kurz schildern. Wir sind vom 28.10. bis 12.11.2016 gereist. Die Beratung und Betreuung im Vorfeld durch Frau Wixforth war hervorragend. Die Reise gibt einen guten Einblick in das Leben in den Großstädten und auf dem Land. Durch den Wechsel zwischen Stadt und Land ist die Reise nicht mit reinen Besichtigungen überfrachtet und es bleibt Zeit Indien zu spüren und zu erleben. Die Organisation der Reise vor Ort war sehr gut, was auch an der sehr zuverlässigen lokalen Partnerorganisation lag. Bis auf ein Mittagessen auf der Fahrt nach Ramathra hat alles perfekt und auf die Minute pünktlich geklappt.
Mit Air India sind wir zunächst nach Delhi geflogen und waren 2 Nächte im Homestay. Es war ein guter Ort, die Indienreise zu beginnen, sehr persönlich und wir wurden zur privaten Diwali-Feier (Neujahrsfest) mit Familie und den anderen Gästen eingeladen. Hierdurch erhielten wir einen ganz besonderen Einblick in das indische Leben. Die Führungen durch den deutschsprachigen Führer waren gut. Am Tag nach Diwali verließen wir Delhi im Smog nach Agra.
Das war im Nachhinein ein perfektes timing, da es nach Diwali zu einem anhaltenden Smog kam, aufgrund dessen unter anderem 3 Tage die Schule ausfallen musste und die Diwali-Ferien verlängert wurden. Ganz wesentlich wurde der Smog durch das unglaubliche Dauerfeuerwerk zu Diwali der 17 Mio. Einwohner ausgelöst. Delhi sollte man also nach Diwali eher meiden.
In Agra blieben wir 1 Nacht im Trident Hotel, von dem wir uns nicht viel erwartet hatten, das aber durchaus empfohlen werden kann. Die deutschsprachige Führung durch das Rote Fort war etwas "auswendiggelernt" und die Stadtführung bestand nur aus einer Rikscha-Fahrt und einem Gang durch das Gedränge. Es war aber dennoch sehr, sehr beeindruckend an den Gegenden der auf der Straße lebenden vorbei zu kommen und die unverwechselbaren Gerüche von Exkrementen und Verwesung in den Straßen zu riechen und die Geräuschkulisse der Stadt zu erleben. Bettler waren dabei wie auch auf der gesamten Reise kein Problem. Am nächsten Morgen haben wir das Taj Mahal besichtigt. Wir waren sehr früh (5.30 Uhr) und warteten vorne in der Schlange und gehörten zu den ersten, die mit Sonnenaufgang um 6.30 Uhr eingelassen wurden. Dadurch konnten wir noch einige klassische Fotos ohne große Menschenmassen machen und einen Eindruck des imposanten Bauwerks bekommen. Fazit: Unbedingt möglichst früh aufstehen, lieber etwas warten und anstehen, dann aber das Taj Mahal vor dem großen Ansturm genießen. Nach dem Frühstück ging es zur Besichtigung des Palasts von Fatehpur Sikri und anschließend auf eine lange, anstrengende Fahrt nach Ramathra.
Das Fort war eine Oase der Ruhe und ein guter Kontrast zu den Städten. Die erste Reizüberflutung durch das hektische Leben in Delhi und Agra sowie den indischen Straßenverkehr konnte hier wieder abgebaut werden.
Der Rundgang durch das naheliegende Dorf am nächsten Tag mit seinen sehr freundlichen Bewohnern war ein sehr schönes Erlebnis und eine ganz andere Indienerfahrung.
Die nächste Station war der Ranthambore Nationalpark mit 2 Übernachtungen. Nachdem der erste Gamedrive am Nachmittag nach der Ankunft aufgrund des Geländes zwar sehr anstrengend war, aber ohne Tigerkontakt blieb, hatten wir große Bedenken, ob es richtig war nach Ranthambore zu kommen. Die Cottages waren gut ausgestattet, aber dem Ganzen fehlte etwas die besondere Atmosphäre. Am nächsten Tag wurden wir allerdings durch insgesamt 6 Begegnungen mit Tigern und sogar einem Leoparden entschädigt.
Für uns hat sich der Aufenthalt in Ranthambore daher mehr als gelohnt. Wir haben allerdings auch andere Reisende getroffen, die keinen Tiger gesehen haben und daher nicht so begeistert waren. Die Station Ranthambore ist toll, wenn man Tiger sieht, birgt also ein gewisses Risiko.
Von dort ging es weiter nach Jaipur. Außerplanmäßig hat der Fahrer am Stadtrand von Jaipur am "Affentempel" gestoppt und für uns eine Tour mit dem "Monkeymaster" organisiert, bei der wir die Affen füttern konnten und außergewöhliche Fotos und Videos mit den ungefährlichen Affen machen konnten. Außerdem konnten wir die nicht ganz so touristischen Tempelanlagen besichtigen. Mitten in der Stadt liegt das palastähnliche Haveli. Unser Zimmer über 2 Etagen war auf den ersten Blick beeindruckend.
Allerdings war die Klimaanlage aufgrund der Lärmentwicklung und des starken Luftzugs nicht zu gebrauchen und das Zimmer daher nachts sehr warm. Frische Luft gab es in der lauten Stadt durch die Autos und Mofas, das Verbrennen von Müll und das anhaltende Zünden von Feuerwerkskörpern anlässlich des Diwali-Fests nicht, so dass wir bei offenen Fenster bzw. Tür nicht sonderlich gut geschlafen haben. Ein Stadtspaziergang auf eigene Faust am ersten Nachmittag war problemlos machbar. Abends wurde im schönen Innenhof das Abendessen serviert. Der nächste Tag begann mit einem Fotostopp beim Palast der Winde und einer sehr interessanten Führung durch das Fort Amber, anschließend den Stadtpalast und die Sternwarte. Der deutschsprachige Führer war diesmal sehr gut und er konnte einen guten Eindruck der Zeit der Maharadschas vermitteln. Empfehlenswert zum besseren Verständnis ist auch das Buch "Erinnerungen einer Prinzessin" von Gayatri Devi, der 3. Frau des vorletzten Maharadschas von Jaipur. Am Spätnachmittag stand ein Ausflug in die Umgebung von Jaipur mit einem Elefantenritt und anschließendem Abendessen auf dem Programm. Der Elefantenritt war etwas weniger touristisch als beispielsweise am Fort Amber und das Ambiente erinnerte beim Abendessen eher an die englische Kolonialzeit, insgesamt aber durchaus empfehlenswert.
Am nächsten Morgen wurden wir von unserem Fahrer nach Sagar gebracht. Wir haben schon in anderen Berichten gelesen, dass diese Station ein besonderer Höhepunkt der Reise war und auch uns hat es hier besonders gut gefallen. Die Lage am See und die nette und immer aufmerksame Betreuung durch die Besitzer sind besonders hervorzuheben. Die Zelte sind sehr luxuriös und stehen gemauerten Unterkünften in nichts nach. Die Wanderung um den See mit Vogelbeobachtung und der morgendliche Ausflug auf die Farm und ins Dorf gaben ein gutes Bild von funktionierendem Leben auf dem Land in Rajasthan. Auch der Unterschied zu dem Dorf in Ramathra war sehr interessant, beide Dörfer und Führungen sind nicht zu vergleichen oder austauschbar. Das Essen war zudem eindeutig das Beste auf unserer Reise und immer mit lokalen Spezialitäten verfeinert. Besondere Empfehlung ist, sich den "Wake-up Tea" ans Bett bringen zu lassen und dann im Bett liegend den Sonnenaufgang zu genießen!
Von Sagar ging es nach 2 Übernachtungen weiter nach Jodhpur. Das Hotel Villas war ordentlich, der Pool sauber und das Restaurant gut.
Die deutschsprachige Führung durch das Mehrangarh-Fort war in Ordnung, auch wenn der Guide tatsächlich häufig auf sein Handy schaute, wie in einem anderen Bericht zu lesen war. Wie alle Reiseführer versuchte auch er uns in ein (mutmaßlich überteuertes) Geschäft zur lotsen. Da wir tatsächlich noch etwas kaufen wollten und inzwischen Preise und Stoffqualitäten kannten, war die Empfehlung diesmal die richtige für uns. Wir haben daher tatsächlich einiges gekauft, was sonst für Designerlabels hergestellt wurde. Auch Richard Gere kaufte dort ein. Dieses Verkaufsargument hat der junge Besitzer anhand von Artikeln in westlichen Zeitschriften und Fotos über ihn und sein Geschäft stolz belegen konnte. Danach haben wir auch noch einige Gewürze in einem "seriös" erscheinenden und sicher teuerem Geschäft gekauft - wir waren trotzdem sehr zufrieden.
Am nächsten Tag fuhren wir nach Udaipur und besichtigten den Ranakpur-Tempel auf dem Weg. Das Programm in Udaipur haben wir aus Zeitgründen im Vergleich zum ursprünglichen Angebot etwas umgestellt. Unmittelbar bei Ankunft haben wir zunächst eine Bootsfahrt um den See gemacht, was ein sehr schönes Erlebnis in der Sonne am Spätnachmittag war. Danach ging es ins Hotel auf dem Berg mit Blick auf Stadt und See. Unser initial gebuchtes und wahrscheinlich auch sehr schönes Hotel am See wollte uns 2 Wochen vor der Reise nicht mehr als Gast, weil sie alle Zimmer für eine große Hochzeit brauchten. Das Hotel ist sehr zu enpfehlen und hat sich für uns besonders große Mühe gegeben, da Frau Wixforth netter Weise das Hotel informiert hatte, dass die Reise anlässlich unserer Silberhochzeit war. Wir erhielten ein Upgrade für das beste Zimmer des Hauses und einen speziellen Glückwunschkuchen. Das Essen eines klassischen Thali auf der Terrasse kann unbedingt empfohlen werden. Die Besichtigung des Stadtpalasts und des Hindutempels am nächsten Vormittag haben sich doch noch einmal wirklich gelohnt, obwohl wir glaubten, eigentlich genug Forts, Tempel und Paläste gesehen zu haben. Am späten Vormittag ging es zu Flughafen und mit Jetair nach Delhi. Für Udaipur lohnt es sich aber sicher 2 Nächte einzuplanen.
In Delhi blieben wir bis zu unserem Weiterflug nach Deutschland im Radisson Blu Hotel, einem guten Businesshotel in Flughafennähe. Ein Aufenthalt an der "frischen Luft", z.B. zum Schwimmen im Außenpool war aufgrund des Smogs leider nicht möglich und ein Besuch der Sehenswürdigkeiten von Delhi hätte jetzt nur einen sehr geringen Spaßfaktor gehabt. Entgegen der ursprünglichen Empfehlung von Frau Wixforth wollten wir das Abendessen lieber auswärts in einem netten Restaurant einnehmen, da es ja unser letzter Abend in Indien war. Das reservierte Olive Restaurant war ein für indische Verhältnisse recht authentisches italienisches Restaurant mit guter Pizza. Störend war eine sehr laute und unruhige Party junger Inder im Innenhof, wobei wir dadurch auch einen Blick auf die junge, wohlhabende indische Generation werfen konnten. Das eigentliche Erlebnis war allerdings die Fahrt hin und zurück, die jeweils 1 Stunde länger als geplant dauerte und das Chaos allen bisherigen Stadtverkehrs weit übertraf. Am nächsten Morgen ging es dann über Frankfurt wieder nach Hause.
Etwas beeinträchtigt waren die letzten Tage unserer Reise durch die Währungsreform, die uns wie alle Inder völlig unvorbereitet traf. Ohne Vorankündigung waren alle 500 und 1000 Rupienscheine wertlos und wurden nicht mehr angenommen. Ziel dieser "Nacht- und Nebelaktion" war der Kampf gegen Schwarzgeld, Falschgeld und Steuerhinterziehung. Etwas unverständlich fanden wir, dass die Touristen im Land dabei nicht fair behandelt wurden.
Nahezu unser gesamtes Bargeld in Rupien war plötzlich wertlos und konnte vor unserer Abreise auch nirgends in neue Rupien oder Euro getauscht. Wenn die Botschaft in Deutschland nicht noch eine Lösung anbietet, kann das Geld einfach weggeworfen werden. Kleinere Einkäufe auf Märkten oder Basaren waren dadurch auch nicht mehr möglich und das öffentliche Leben stand weitgehend still, da auch die Inder selbst kein Bargeld außer den ganz kleinen Scheinen mehr hatten. Wie die Bevölkerung mit der Situation umging, war allerdings interessant zu beobachten.
Neben Frau Wixforth, Herrn Singh von Travel in Delhi muss zum Schluss unser Fahrer Mohandir besonders lobend erwähnt werden. Er hat uns immer das Gefühl vermittelt, dass uns mit ihm nichts passieren kann und außerdem hat er uns hervorragend durch den indischen Verkehr gebracht, der für uns tatsächlich gewöhnungsbedürftig war, obwohl wir schon einiges gesehen haben.
Nicht vergessen werden wir das Lachen unseres Fahrers, wenn es wieder eine besonders skuril wirkende Verkehrssituation gab und er nur sagte: "... this is India!"
Anmerkung von Umfulana zur Währungsreform: der Ministerpräsident Narendra Modi hat diese als Akt gegen das kusierende Schwarzgeld und der Korruption einberufen. Für die Monate Dezember 2016 und Januar 2017 wird empfohlen bei Ankunft am Flughafen das meiste Geld zu tauschen. Weiterhin können pro Tag INR 6.000 mit der Kredikarte gezogen werden. Trinkgelder können in USD gegeben werden. USD können bei der Hausbank bestellt werden.