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Stille! Fast schmerzhafte Stille! Sternenhimmel und Sternschnuppen.. Unvergesslich!

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Elefanten im südlichen Etosha Park.Tagebuch Namibia Mai 2019
Wir hatten Glück mit dem Wetter: Unser Urlaub begann mit einem Frühstück auf der heimischen Terrasse, Sonnenschein und Windstille. Der Garten hat danach noch eine „Abschlußinspektion“ erhalten, die Koffer wurden in aller Ruhe gepackt und ab zum Flugplatz. Wie gewohnt ging das Einchecken in Stavanger sehr unkompliziert und schnell. Amsterdam hat uns hektisch und lauten empfangen. Auf der Suche nach einem ruhigen Restaurant waren die Alternativen nach 20:00 Uhr nicht so zahlreich vorhanden. Nach mehreren Anläufen, haben wir uns dann eben entscheiden müssen. Wenigstens gut gesättigt, ein Brummen im Ohr (von der lauten Musik) und gut gelaunt gingen wir in den Flieger nach Afrika. Erstaunlich schnell gingen die 12 Stunden vorbei, vielleicht auch, weil eine Zwischenlandung in Luanda sehr unerwartet für uns kam.
In Windhoek angekommen, waren wir sehr gespannt auf den Mietwagen. Erstaunlicher Weise hatten wir 24Grad in Namibia bei unserer Ankunft, genau dieselbe Temperatur, wie bei unserem Abflug in Stavanger!
Einen Nissan Dingsbums, oder so… Etwas enttäuscht war ich schon. Da standen so schöne Geländewagen herum! Eine Einweisung in die namibischen Verkehrsregeln /Bedingungen haben wir auch bekommen. War fast ein bisschen süß mit der PowerPoint Präsentation. Entspannt und bemüht an das Linksfahren zu denken, haben wir den Flugplatz verlassen. Natürlich auf der falschen Straßenseite.
Die erste Fahrt auf namibischer Straße. Kein Problem! Oder doch? Später vielleicht. Wir kamen nach gefühlten zwei Stunden in der ersten Unterkunft an. Sehr geschmackvoll und beeindruckend, die Architektur, die Landschaft, die Anlage und dazu noch freundliches Personal. Wir bekamen eine Villa! Gute 5km zurück auf der Steinpiste durch die Natur, vorbei an Giraffen, Gnus, lebensmüden Perlhühner, Zebras und mehr. Das Haus lag völlig frei in der Natur, keine Nachbarn in Sichtweite. Die Höhe der Räume, die Großzügigkeit der Räume, die offene Gestaltung mit Blick in die Savanne, drei Schlafzimmer mit eigenem Bad und Toilette und gut ausgestatteter Küche, haben uns das etwas abgelebte Inventar übersehen lassen.
Vor dem Abendessen haben wir an der Wildtierfütterung teilgenommen. Interessant, lehrreich und so dolle viel heiß! Mir haben die hungrigen Löwen am besten gefallen! Katja hat sich gleich in den Berglöwen verliebt;-)
Dann noch ein Glas Wein mit den Murmeltieren vor der Lodge. Abendessen mit einem deutschen Ehepaar war schmackhaft und gespickt mit interessanten Gesprächen über Gott und die Welt. Ein Besuch bei uns zuhause in Norwegen, wurde vereinbart.
Ins Bett sind wir gefallen und haben so gut geschlafen, wie schon einige Zeit nicht mehr!
Ein Frühstück auf der Terrasse der Lodge bei 14Grad, aber Sonnenschein und jede Minute wurde es wärmer. Herrlich, entspannend und Natur pur! Windhoek war das genaue Gegenteil. Jedenfalls haben wir gut eingekauft und wissen, dass es in Namibia Meteoriten geregnet hat. Die Heimfahrt fühlte sich doppelt so lang, steinig, staubig und heiß an, als die Fahrt am Morgen. Mit einem gemütlichen Abendbrot sind wir für die Strapazen entlohnt worden. Wir hatten keine Ahnung, was noch kommen sollte!
Katja hatte schlecht geschlafen, und so saßen wir schon vor acht Uhr am Frühstückstisch. Nur die Affen und Minischweine leisteten uns Gesellschaft, in der Ferne sahen wir Strauße und Gnus. Der Abschied fiel uns trotzdem nicht schwer. Wir waren voller Erwartungen auf die Fahrt nach Swakopmund. In Windhoek wollten wir nur noch schnell die Permits für die Nationalparks abholen. Tags zuvor war Sonntag, also alle öffentlichen Einrichtungen geschlossen!
Zwei Stunden hat man uns von einer zur nächsten Instanz durch die Stadt gejagt. Es fühlte sich so an, als ob wir einen Staatsakt vorbereiten wollten. Katja war schon sehr genervt. Beim letzte Versuch hat es dann geklappt. Glücklich mit den drei Permits ausgestattet fuhren wir nach Westen. Tanken vergessen! 5km zurück und für 600N$ getankt? Wir waren uns sicher, dass man uns über den Nuckel gezogen hat; der Tank war doch noch dreiviertel voll! Trotzdem froh und guter Laune ging es weiter nach Westen. Stock und Stein, Schlagloch und Sandgrube, traumhafte Landschaft mit sanften Hügeln, schroffen Felsen, weite Savanne und Sonne pur. Endlich hatten wir den Pass erreicht. Dem Auto haben wir recht viel zugemutet. Ich war beeindruckt, wie stabil das Gerät uns beförderte. Das Klappern im Innenraum wurde von dem stetigen Steinschlag gegen den Unterboden um ein Mehrfaches übertönt. Traumhafte Natur… Die Blutkuppe wollte ich unbedingt sehen. Der Weg dorthin hat uns nahe an einen ordentlichen Streit gebracht: Es war schon vier; 16:00 Uhr! Gegen 18:00 wird es in dieser Gegend dunkel. Keine genaue Idee, wie viel Zeit der Umweg braucht. Der Weg, Straße konnte man es wohl nicht nennen, wurde immer abenteuerlicher. Als wir uns dann über einen Felsen in einer rauen Schlucht quälen mussten, kamen mir auch Zweifel. Umkehren? Zum Glück haben wir uns zum Weiterfahren entschieden. Eine wunderbare, bizarre Landschaft. In Erinnerung wird allerdings die Autofahrt bleiben!
Kurz hinter der Blutkuppe führte dann eine schnurgerade Straße, später sogar asphaltiert durch die Wüste nach Swakopmund. Noch vor 18:00 Uhr haben wir das Ortseingangsschild passiert. In einem Supermarkt am Rande der Stadt haben wir uns mit etwas Essbarem und Trinken für den Abend eingedeckt. Das Quartier war schnell gefunden. Gemütlich und mit einem kleinen Hof vor dem Zimmer. Wie gemacht für uns!
Bei einem Glas Wein, etwas Knoblauchbrot und Käse haben wir das Erlebte Revue passieren lassen. Mit der Dunkelheit kam die Nacht; tiefer Schlaf!
Im dichten Nebel sind wir am frühen Morgen an der Küste nach Süden zur Walvis Bay aufgebrochen. Mit dem Katamaran ging es aufs Meer. Wale gab es nicht zu sehen, dafür hat uns ein fast zahmer Pelikan wunderbar unterhalten. Etwas gefroren haben wir dann doch, der Nebel wollte nicht weichen. Zum Glück gab es „Old Brown“ Kapitäns Bester! Der hat von innen gewärmt. Ein Imbiss, gebackene Austern und Sekt, auf dem Weg in den Hafen hat die Laune der Urlauber wieder gehoben.
Wieder an Land angekommen, haben wir den Nachmittag im Städtchen verbracht, in einem kleinen Straßenkaffee gegessen und sind danach satt und zufrieden ins Bett gefallen.
Am 5. Tag unserer Reise stand der Welwitschie Trail auf dem Programm. Das Permit hatten wir ja schon in Windhoek bekommen. Niemand wollte den dann aber sehen;-(
In einer mehr als 5 stündigen Tour hat uns die karge aber beeindruckende Natur in ihren Bann gezogen – Wüste! Fast wären wir mit dem Auto im Sand stecken geblieben. Katja wollte lieber laufen… Aber das Auto hat uns mal wieder nicht enttäuscht und sicher zurück auf die Straße gebracht. Beim Tanken auf dem Weg nach Hause, haben wir dieses Mal aufgepasst. Obwohl der Tank fast leer war, haben wir dieses Mal weniger bezahlt als beim ersten Tanken. Wie im Reiseführer gelesen, gab es auch eine Verkehrskontrolle vor der Einfahrt nach Swakopmund. Man fühlte sich dann gleich ganz sehr sicher!
Das Abendbrot im Tug war Klasse! Nicht nur der Platz am Fenster mit dem Blick auf die tosende Brandung, auch die freundliche Bedienung, das schmackhafte Essen und der angemessene Preis.
Weiter nach Norden am Morgen darauf. Nach dem Frühstück im etwas kalten und klammen Frühstücksraum, waren die Sachen schnell gepackt und ab ging die Post! Wir hatten uns für die Route am Meer entschieden. Nebel und etwas Nieselregen. Beim obligatorische Halt am Schiffsfrack haben uns die Straßenverkäufer etwas genervt. Nein, wir wollten keine geschnitzten Nüsse kaufen! Zwei Stunden und viel aufgewirbelten Staub später kamen wir am Zwischenstopp, der Spitzkoppe an. Brav den Eintritt zum Park bezahlt und auf dem Sandweg in der Mittagshitze das Gelände erkundet. Der Allradantrieb war Klasse! Einen kleinen Spaziergang zur „Brücke“ und viele Fotos. Weiter mit dem Auto bis zu einem ruhigen schattigen Plätzchen auf der Rückseite des Berges. Beim Lunch haben wir die Ruhe und wunderbare Natur so richtig genossen. Ein Wind wehte und der Schatten war wunderbar. Weiter durch den Staub und plötzlich durch ein privates Naturreservat. Schon nach wenigen Kilometern lief eine Giraffenfamilie vor uns über die Straße. Vom Erlebten beeindruckt, flogen die restlichen Kilometer schnell dahin. In der Wilderness Lodge angekommen, fanden wir ein verstecktes Paradies in der Wildnis. Überwältigende Aussicht vom Zelt, stilvoll angelegt, gemütlich ausgestattet und eine Ruhe, wunderbar! Lustiger Weise trafen wir ein Vater mit Tochter aus Deutschland, die wir schon auf der Bootstour in Swakopmund kennengelernt hatten. Abendessen auf der Terrasse vor dem Restaurant der Lodge mit Blick auf ein beleuchtetes Wasserloch und die dunkle Wildnis im Hintergrund. Satt und zufrieden saßen wir noch eine Stunde vor unserem „Zelt“ mit etwas Weißwein. Ein entzündeter Hals hat Katja schlecht schlafen lassen. Trotzdem sind wir nach dem ausgiebigen und ruhigen Frühstück an „unserem“ Tisch auf der Terrasse nach Omaruru aufgebrochen. Nur eine halbe Stunde mit dem Auto und schon hat ein verträumtes Nest, etwas dreckig und unordentlich, mit Spuren von deutscher Vergangenheit, uns aufgenommen. Einkaufen und versuchen zu verstehen, wie die Menschen hier leben. Tanken;-)) Dann gingen wir auf die Suche nach der Erongo Mountain Winery. Das Navi hat uns an der Nase herumgeführt, aber nicht zum Ziel. Zum Glück fanden wir ein großes Schild… und dann den versteckten Weinberg, wobei die Berge eigentlich am Horizont waren! Eine Führung, Verkostung und ein leichter Lunch haben uns die Zeit vergessen lassen. Ein Plausch mit dem deutschstämmigen Koch hat uns etwas über das Land und die Kultur erfahren lassen. Sehr interessant für uns. „Etwas“ zum Mitnehmen haben wir auch gefunden. Nach drei Stunden sind wir recht angeheitert, wieder nach Hause aufgebrochen. Ein halbes Stündchen geschlafen. Katja hatte immer noch mit ihrem Hals zu kämpfen und ich bin den Eagle Trail gegangen. Schwitz! Abendbrot in Ruhe und in der Dunkelheit, das Gläschen Wein zum Einschlafen. 
Ganz früh zeitig aufstehen war dann am zweiten Tag in Erongo angesagt. Der eindrucksvolle Sonnenaufgang und die wunderbare Wanderung hat die frühe Stunde gerechtfertigt. Übrigens ist die erste Woche unserer Reise heute schon vorbei! Unglaublich, wie die Zeit verfliegt! Nach einem ausführlichen Frühstück bei kräftigem Wind, ganz allein auf der Terrasse sind wir dann zur Wanderung aufgebrochen. Der Eagle Trail mit einer 5km Verlängerung durch den Busch. Richtig spannend und einsame, gewaltige Natur. Rechtzeitig wieder in der Lodge eingetroffen, um uns etwas auszuruhen und für die Safaritour durch den Privatpark vorzubereiten. Die drei Stunden auf dem Jeep mit einer Wanderung in eine Höhle mit Felszeichnungen und der krönende Abschluss: Sonnenuntergang in der Wildnis mit einem Glas kaltem Weißwein! Springböcke, Oryx, ein Stachelschwein und einen verschreckten Hasen sind wir unter anderem begegnet. Ein spezielles Erlebnis!
Den letzten Tag in diesem Paradies haben wir für eine fünf stündige Wanderung durch die wilde Natur genutzt. Gürteltierweg! Es war anstrengender, als gedacht, besonders wegen der Hitze. Trotzdem würden wir es wieder machen und auf jeden Fall empfehlen! Der Abschluss des Tages war die obligatorische Sonnenuntergangswanderung. Entspannend und schön. Manchmal sind die Menschen, die man so trifft, recht eigenartig!
Nach einem ausführlichen und ruhigen Frühstück, wie immer auf der Terrasse mit Blick auf das Wasserloch, fuhren wir dann weiter in Richtung Etosha. Die Saurierfußabdrücke sollten auf dem Weg liegen und wir wollten sie gerne sehen. Das Navi hat uns dann aber mal wieder gefloppt. Ein Kilometer vor der Einfahrt sind wir umgedreht. Angeblich ging der Weg in die falsche Richtung… Nach zehn Kilometern zurück auf der steinigen Piste, fanden wir eine Person, die den Weg kannte. Also nochmal dieselbe Straße! Glücklich trafen wir am Eingangstor eine etwas eigenbrötlerische Dame mit fremdem Humor aber deutschen Wurzeln. Den Obolus hatten wir schnell bezahlt und die paar hundert Meter sind wir gern gelaufen. Sehr beeindruckend, wenn man bedenkt, wann die Abdrücke entstanden sind. Die restliche Fahrt ging schnell dahin und kurz vor dem Etosha Park haben wir in Outjo noch ein Stück deutsche Schokoladentorte mit Genuss verspeist. Ach ja, die geschnitzten Nüsse hatte ich vergessen. Hier haben wir uns dann doch überreden lassen… Endlich in der Lodge von Wilderness Safaris angekommen. Wir waren einfach nur überwältigt. Man muss es gesehen und erlebt haben! Beim Dunkelwerden sind wir auf der Veranda vor unserem Häuschen mit dem Blick auf ein Wasserloch von zwei Nashörnern überrascht worden. Die Stille, die unglaublich beeindruckende, herbstliche anmutende Natur, das stilvolle Ambiente der Unterkunft, aber auch die beeindruckende Architektur der Wohngebäude und des Restaurants mit Terrasse und Blick auf die Wildnis, sind einfach nur wunderbar! Wirklich imponiert hat mich der Guide, der uns nach dem luxuriösen Essen, in unsere Schlafstädte begleitet hat. Die vielleicht 80 Meter sind wir mit Taschenlampe und Gewehr im Anschlag eskortiert worden. Am späteren Abend saßen wir noch ein Stündchen, etwas respektvoll in die Landschaft schauend und hörend, auf der Terrasse. Stille! Fast schmerzhafte Stille! Sternenhimmel und Sternschnuppern;-) Unvergesslich!
Schon vor sechs Uhr aufstehen. Hektisches Frühstück und zum Glück noch die langen Unterhosen und dicken Jacken angezogen. Im offenen Jeep für 90 Minuten durch die Gegend bei gefühltem norwegischem Wind – eiskalt! Soll das Safari sein? Ich war etwas besorgt, Katja hatte schon einen kräftigen Schnupfen. Dick eingemummelt, kamen wir in Okaukuejo an. Tief gekühlt vom Wagen geklettert und es was überraschender Weise, ohne Wind gar nicht so kalt! Nach ein paar Kilometern wurde uns dann schnell richtig warm. Löwen, inklusive junge niedliche kleine Pussikätzchen, viele verschiedene Vierbeiniger: Vom Zebra über Giraffen, Gnus, Kudus usw. Auch exotische Vögeln sind wir begegnet; Riesen Trappe… Nur Elefanten wollten sich uns nicht zeigen. Über zwei Stunden sind wir durch die Wildnis geschüttelt worden, nix Elefant! Kurz vor dem Ausgangstor dann die Überraschung! Ein Wasserloch mit zwei stattlichen grauen, richtig echten Elefanten. Dazu gesellten sich noch eine Giraffenmutter mit Kind, Kudus, Zebras, Strauße und jede Menge Springböcke. Ein Schakal hat etwas Unruhe in das ansonsten so friedliche Treiben gebracht. Geschafft sind wir in der Mittagshitze „zuhause“ in der Lodge ins Bett gefallen. Fast hätten wir den Nachmittagsausflug verschlafen: Wieder mit dem Jeep, diesmal durch den Ongava Park. Es war gemütlich warm am Nachmittag. Auf der Fahrt trafen wir erst Staub, viel Staub und dann nur Staub! Dann die Überraschung: Löwen! Die Löwen, 5 Jungtiere, niedlich anzusehen, aber trotzdem todbringende Raubtiere, haben die abendliche Schutzmaßnahme mit bewaffnetem Guide gut begründet. Gut müde und geschafft vielen wir nach dem ausgiebigen Abendessen ins Bett.
Am letzten Tag in Ongava sind wir mit dem Mietwagen allein in den Etosha Park gefahren. Ein Elefant hat uns begrüßt. Den Tag haben wir trotz Sandsturm im westlichen Teil des Parkes richtig genossen. Viele Tiere liefen uns buchstäblich über den Weg. Sehr beeindruckt kamen wir am Nachmittag ausgehungert zurück in die Lodge. Massage und relaxen;-)).
Sehr gut ausgeschlafen und nach einem Frühstück mit tollem Ausblick in die Landschaft und zum Wasserloch, sind wir erneut in den Etosha Park aufgebrochen. Diesmal als eine „Durchfahrt“. Mit viel Zeit im Gepäck und der nötigen Ruhe und Neugier versehen, meisterten wir die Formalitäten schon fast, wie gewohnt. Auch dieses Mal haben wir sooo viele Tiere gesehen. Ein Honigdachs hat zwar nicht mit seiner Größe, aber mit der Eleganz begeistert. Das etwas aufregende Treffen mit einer Elefantenfamilie werden wir wohl nie vergessen. Nach ein paar Minuten Beobachtung und strategisch günstiger Positionierung des Autos, liefen die Tiere genau auf unser Auto zu. Adrenalin pumpte sich in die Blutbahn und Katja wollte schnell weg. Vorne Elefant, hinten Elefant… wohin da? Die erwachsenen Tiere haben uns fast ignoriert, aber das tollpatschige Elefantenbaby hat wild aufgestampft und trompetet. In der Erwartung, dass die Mutti gleich zur Hilfe eilt, haben wir uns schleunigst aus dem Staub gemacht. Mit etwas zittrigen Knien sind wir dann in Richtung Osten weiter bis zum deutschen Fort in Namutoni und dann weiter gen Süden in die Nähe von Otjiwarongo in unser Quartier in der Lodge nördlich des Waterbergs gefahren. Sehr angenehm, wenngleich auch anders, als am Etosha;-).
Waterberg, das war der Plan für den ersten Tag hier. Zwei Stunden mit dem Auto und ganz unkompliziert angekommen. Unser Permit aus Windhoek hatte auch hier seine Gültigkeit. Wunderbar, da hat sich der Stress in Windhoek dann doch gelohnt. Schwitzend und gegenseitig motivierend sind wir gemeinsam zum Plateau aufgestiegen. Nicht ganz so einfach, wie in den vielen Berichten im Netz gelesen! Dafür sind wir mit dem tollen Ausblick belohnt worden. Oben trafen wir dann noch drei deutsche Mädchen. Gemeinsam sind wir zu einer zweistündigen Rundtour auf dem Plateau aufgebrochen. Im Gespräch vertieft, habe ich mich recht wenig um den Weg gekümmert und bin brav in Reih und Glied hinterher. Als wir dann in der Wildnis nicht weiter kamen, war guter Rat teuer. Aber der Pfadfinder hat dann doch den Weg wieder gefunden. Eine kleine Vesper vor dem Abstieg und dann zum Einkaufen auf dem Heimweg ins Quartier. Ein akuter Frisörtermin war ein spezielles Erlebnis. 
Den letzten Tag vor der Fahrt zurück nach Windhoek haben wir für eine ausgiebige Wanderung auf der Farm genutzt. Dann noch eine Nashornsafari ohne Nashörner, aber mit vielen Informationen über die einheimischen Tiere und das Leben in Namibia. Die meisten Informationen haben wir von den Mitreisenden, ein Ehepaar aus Windhoek, bekommen. Das Leben in Namibia ist wohl auch von viel Korruption gekennzeichnet. Wir haben aber trotzdem einen sehr positiven Eindruck und viele Anzeichen von aufstrebender Wirtschaft gesehen. 
Am letzten Tag sind wir zurück in die Nähe des Flughafens aufgebrochen. Ein kurzer Abstecher in ein Thermalbad /Groß Barmen hat etwas Abwechslung in die etwas eintönige Reise auf der schmalen, schnurgeraden asphaltierten Straße gebracht. Kann man sehen, muss man aber nicht;-)). Wir sind auf der Fahrt von ein paar Warzenschweinen mehrmals überrascht worden. Zum Glück konnten wir rechtzeitig ausweichen. Auf der Farm in der Nähe von Windhoek sind wir am frühen Nachmittag angekommen und von dem deutschen Flair, dem Konzept und der Hingabe der Eigentümer begeistert worden. Die Giraffen haben uns schnell erklärt, dass wir doch noch in Afrika sind. Eine Besichtigung der weitläufigen Farm hatte fast etwas Familiäres. Unglaublich, die Arbeit, Mühe, das Engagement und der Glaube an die Natur, die Liebe zu den Tieren und dem Land und der Wille, etwas Einzigartiges zu schaffen. Ein wirklich gelungener Abschluss der Reise, der uns doch sehr positiv gestimmt hat. Auch wenn die Natur und die Brutalität des harten Lebens uns hier ganz nah gebracht wurde: Ein vom Leopard gerissenes Kalb fanden wir auf der Besichtigungsfahrt neben der fassungslosen Mutterkuh. Die Entscheidung, das immer noch lebende, aber dem Tode geweihte Kalb dem Leoparden zu überlassen, war brutal, aber nötig und natürlich. Trotzdem hat und dann das Abendbrot mit einem fantastischem Oryxsteak sehr gut geschmeckt.
Sehr in Ruhe sind wir am kommenden Tag nach dem Packen, der Verabschiedung und einem abschließenden Sonnenbad zum Flughafen aufgebrochen. Glücklich wieder zuhause angekommen, haben wir Haus und Hof in guter Ordnung vorgefunden. Sogar die Sonne hat geschienen. Der Garten hat dann unsere ganze Aufmerksamkeit verlangt…
Eine kurze Zusammenfassung und Bewertung unserer Reise: Die Route war perfekt, die Unterkünfte mit viel Kenntnis, Gefühl und Geschmack gewählt, die Erlebnisse waren einzigartig und werden uns in Erinnerung bleiben. Na ja, zum Schluss muss ich auch zugeben, dass das Auto sehr gut zu der Reise gepasst hat. Wir können mit gutem Gewissen eine Empfehlung aussprechen!
Vielen Dank an das Team von Umfulana für diesen unvergesslichen Urlaub!

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